Air Transport Action Group

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Die Air Transport Action Group ATAG (zu Deutsch etwa: Aktionsbündnis des Luftverkehrs) ist eine Koalition von Unternehmen, Organisationen, Institutionen und anderen Akteuren der Luftfahrtindustrie. Die Organisation setzt sich hauptsächlich mit Fragen der nachhaltigen Entwicklung der Luftfahrt auseinander. Ihr Vorstand besteht aus Vertretern von Airbus, Airports Council International, Avions de Transport Régional (ATR), Boeing, Bombardier Aerospace, Civil Air Navigation Services Organization, CFM International, Embraer, Honeywell, IATA, Pratt & Whitney sowie Association of Asia Pacific Airlines und Airlines for America.
Die ATAG ist eine nicht gewinnorientierte Organisation. Sie wird ausschließlich durch Beiträge ihrer Mitglieder finanziert. Dazu gehören Flughäfen, Fluggesellschaften, Herstellen von Flugzeugen und Triebwerken, Flugsicherungsdienstleister, Piloten- und Fluglotsen-Gewerkschaften, Handelskammern, Tourismus- und Handelspartner, Transport- und Kommunikationsanbieter. Weltweit gehören der ATAG rund 50 Mitglieder an.
Die ATAG wurde 1990 gegründet und hat ihren Sitz in Genf.

Allgemeines

ATAGs Ziel ist es, einen gemeinsamen Standpunkt zu wichtigsten Fragen und Problemfeldern der Luftfahrt zu definieren und somit einen fachkundigen und konstruktiven Beitrag zu der Luftfahrt und zum staatlichen Beratungsprozess zu leisten.

In diesem Zusammenhang sieht die ATAG ihre Mission in folgenden Aktivitäten:

  • Die Organisation setzt sich für koordinierte Herangehensweise an strategische Fragen (zum Beispiel Umwelt und Infrastruktur), die branchenübergreifende Beteiligung erfordern, und trägt zu öffentlichen politischen Debatten bei.
  • Sie mobilisiert die Industrie im Hinblick auf gemeinsame Standpunkte und Visionen.
  • Sie führt entsprechende Studien durch, um konsistente Daten und Informationen zu gewinnen.
  • Die ATAG vermittelt proaktiv die positive Rolle der Luftfahrt und die Auswirkungen in Bezug auf wirtschaftliche und soziale Entwicklung.
  • Die ATAG arbeitet mit Flexibilität, um Voraussetzungen für einen offenen Dialog und einen Wachstum der Industrie entsprechend den Anforderungen des Marktes zu schaffen.

Die ATAG hat einen weltweiten Auftrag durch ihre Finanzierungsmitglieder, die auch einen Sitz im Vorstand haben. Dieser Auftrag ändert und passt sich entsprechend den Anforderungen der Luftfahrtindustrie an.

Initiativen

Zusammenarbeit in der Branche

Die ATAG bringt die wichtigsten Akteure der Luftfahrtindustrie zusammen, insbesondere im Hinblick auf die Fragen der CO2-Emissionsreduzierung. Dies erfolgt durch das aktive Engagement des Vorstandes und des Sekretariats, welche die strategischen Interessen zahlreicher Vertreter der Industrie repräsentieren, anstatt individuell im Namen eines Unternehmens oder eines Sektors zu handeln. Die ATAG hat diesen Standpunkt bereits bei einer Reihe von wichtigen Sitzungen der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation gegenüber den Regierungen der Welt repräsentiert.

Seit 2005 organisiert die ATAG den „Luftfahrt & Umwelt“ Gipfel, bei dem Fluggesellschaften, Flughäfen, Hersteller, Flugsicherungsdienstleister und andere Beteiligte der Industrie sich mit Umweltfragen befassen, die alle gemeinsam betreffen. Die Veranstaltung wird durch den Dachverband der Flughäfen ACI, die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung, die zivile Flugsicherungs-Organisation CANSO und den internationalen Koordinierungsrat für Luftverkehrsvereinigungen ICCAIA mitorganisiert. Der Gipfel ist die einzige globale Veranstaltung dieser Art. Sie wurde eingerichtet, damit alle Akteure der Industrie sich auf regelmäßiger Basis treffen und Umweltfragen und Herausforderungen diskutieren und, wenn möglich, nach koordinierten Lösungen suchen können.

Klimawandel

Im Rahmen des „Luftfahrt & Umwelt“ Gipfels im Jahr 2008 haben die führenden Entscheidungsträger der Luftfahrtindustrie eine strategische Vision für nachhaltige Entwicklung entworfen und ein Klimaschutzengagement unterzeichnet.

Die Unterzeichnung der Verpflichtungserklärung war der erste Schritt im von der ATAG eingeleiteten Prozess. In der Perspektive soll die Luftfahrtindustrie die erste Branche werden, welche einen langfristigen Plan zur Bewältigung des Klimawandels und dessen Auswirkungen hat. 2009 entwickelte die ATAG eine Reihe von Umweltzielen, welchen bereits im selben Jahr der Vorstand und die Hauptversammlung der IATA zugestimmt haben. Zu den Zielen gehören:

  • Verbesserung der Treibstoffeffizienz um durchschnittlich 1,5% jährlich von 2009 bis 2020.
  • Stabilisierung der Emissionen mit kohlenstoffneutralem Wachstum ab 2020.
  • Reduzierung der Netto-Emissionen um 50% bis 2050 verglichen mit den Werten von 2005.

Diese Ziele bilden die Grundlage für den globalen Industrie-Standpunkt. Darin wurden unter anderem auch Aufforderungen an die politischen Entscheidungsträger der Welt formuliert:

  • Weitere Investitionen in die akademische und internationale Forschung für die Entwicklung und Implementierung neuer grünen Technologien und Betriebsverfahren.
  • Dringende Maßnahmen zur Förderung der Kapazität und Effizienz der Flugsicherung.
  • Förderung der Nutzung von erneuerbaren Energien durch geeignete Strategien und Anreize, um die rechtzeitige, kosteneffiziente und nachhaltige Entwicklung der Biotreibstoffe zu erleichtern.
  • Weitere Entwicklung einer nachhaltigen Flughafeninfrastruktur, um die zukünftige Nachfrage nach Luftverkehrsdiensten im Kontext der ökonomischen, ökologischen und sozialen Bedürfnisse der Gesellschaft gerecht zu werden.
  • Einen positiven gesetzlichen Rahmen bereitstellen, in dem die Entwicklung der Luftfahrt als Teil einer breit angelegten staatlichen Wirtschaftswachstumspolitik über nationale Grenzen hinaus gefördert wird.
  • Die Regierung dazu auffordern, eine Einigung mit der ICAO bezüglich eines globalen Rahmenwerkes für die Reduzierung der Emissionen unter Verwendung von technologischen Entwicklungen, effizienten Verfahren und Infrastruktur und multilateraler marktbasierter Maßnahmen.

In dieser Stellungnahme gibt die ATAG ferner auch Empfehlungen dazu, wie die Luftfahrtindustrie in globale Abkommen zum Klimaschutz eingebunden werden kann:

  • Die CO2-Emissionen, die durch die Luftfahrt verursacht werden, sollten in jedem Klimaschutzabkommen ab 2020 über die ICAO berücksichtigt werden.
  • Es sollte ein globaler und umfassender Ansatz entwickelt werden, welcher nicht den Wettbewerb zwischen den Luftfahrzeugbetreibern verzerren würde und die Luftfahrt als einen unteilbaren Sektor behandeln würde.
  • Es soll ein geeignetes Verfahren entwickelt werden, um den Fortschritt der Zielerreichung zu verfolgen.

Soziale und ökonomische Vorteile der Luftfahrt

Im März 2012 hat die ATAG die Website Aviation: benefits beyond borders gestartet, um verschiedene Möglichkeiten zu erkunden, wie die Luftfahrt zu Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und allgemein dem Leben der Menschen in der Welt beiträgt. Auf der Seite werden verschiedene Projekte der Mitglieder der ATAG vorgestellt. Die Themen werden unter Einbeziehung des Hauptziels der ATAG – Umweltschutz und Reduzierung der CO2-Emission – herangegangen.

Effizienz in der Luft
Im Hinblick auf die ökologischen Auswirkungen des Luftverkehrs sind nicht nur die Flugzeuge oder der Treibstoff wichtig, sondern auch die Flugplanung. Die ATAG arbeitet an Möglichkeiten, Flüge so leistungsfähig zu machen, wie möglich. Neue Technologien spielen dabei eine große Rolle.
So hilft beispielsweise eine neue Wetter-Software der NASA den Fluggesellschaften in den USA, den Treibstoff zu sparen, indem der vor dem Flug vorgegebene Flugplan durch flexible Navigation ersetzt wird. Die flexible Navigation kann auf Wetterbedingungen reagieren und angepasst werden, sodass der Flug effizienter durchgeführt wird. Das System analysiert kontinuierlich Wetterbedingungen entlang einer Flugbahn, um sichere Umwege und Umleitungen zu finden, die besser sind, als der ursprüngliche Flugverlauf. Wenn das System eine Alternativroute findet, mit der sich Zeit und Treibstoff sparen lassen, werden ein Vorschlag und eine Berechnung der voraussichtlichen Ersparnis angezeigt.
Das Transportunternehmen FedEx und seine Partner entwickelten ein neues Staffelung-System entwickelt, mit dem die Wirtschaftlichkeit der Flüge um bis zu 20% verbessert werden können.
Flugzeuge erzeugen Wirbelschleppen, wenn sie fliegen. Wirbelschleppen verändern die Luftstruktur hinter dem Flugzeug und gefährden nachfolgende Flugzeuge. Im Allgemeinen erzeugen große Flugzeuge auch große Wirbel und Turbulenzen. Diese Erscheinung stellt insbesondere im Luftraum großer Verkehrsflughäfen bei Ab- und Anflugvorgängen ein Problem. Staffelungsgrundsätze legen Mindestabstände zwischen Flugzeugen fest, damit instabile Luftbereiche vermieden werden können.
Das Unternehmen FedEx überarbeitete zusammen mit der US-amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA das bestehende System, um die Staffelung zu verringern, Taxi- und Flugzeiten zu reduzieren, den Treibstoff zu sparen und Flughafenkapazitäten zu erhöhen. Der wichtigste Vorteil des Systems liegt darin, dass keine Kompromisse bei der Sicherheit eingegangen werden müssen.

Effizienz auf dem Boden
Die ATAG sieht auch Potenzial in Verbesserung und Anpassung der Vorgänge auf dem Boden und Flugzeugabfertigung.
Der Flughafen Hamburg hat die Gelegenheit ergriffen und sich das Ziel gesetzt, die Hälfte seiner Bodenfahrzeuge bis 2020 mit Biotreibstoff zu betreiben. Die Flotte beläuft sich auf etwa 400 Einheiten mit Bussen, Autos und verschiedenen leichten und schweren Nutzfahrzeugen. Das Projekt wurde 2013 unter dem Namen „Mobility Concept 2020“ gestartet. Um das Ziel zu erreichen, beobachtet das Projektteam ständig neue Entwicklungen und Technologien im Hinblick auf alternative Treibstoffe. 32% der Fahrzeuge konnten bisher auf Biotreibstoff umgestellt werden.
Die meisten Flugzeuge verwenden ein Hilfstriebwerk (APU), um Strom für das Flugzeug zu erzeugen, während die Haupttriebwerke ausgeschaltet sind. Auf diese Weise können zum Beispiel Reinigungsgeräte oder Klimaanlage eingeschaltet werden, während Passagiere ins Flugzeug einsteigen. Das Hilfstriebwerk befindet sich im hinteren Teil des Flugzeuges und wird mit normalem Düsenkraftstoff betrieben. Diese Geräte sind auf Flughäfen mit wenigen Bodenabfertigungsdiensten sinnvoll, die meisten großen Flughäfen haben jedoch zunehmend ortsfeste Stromgeräte und eigene Klimaanlagen, die Flugzeuge auch nutzen können. Das Hilfstriebwerk wird damit nur benötigt, um Haupttriebwerke unmittelbar vor dem Start einzuschalten. Das System ermöglicht es, sowohl die CO2-Emissionen als auch Lärmbelästigung auf dem Flughafenvorfeld zu reduzieren.
Auch der Flughafen München hat sich das kohlenstoffneutrale Wachstum zum Ziel gesetzt. Ein Teil dieser Strategie ist Fokussierung auf Beleuchtung und Umstellung auf LED. 2009 begann der Flughafen damit, herkömmliche Leuchten mit LEDs zu ersetzen. Es ist der erste große Verkehrsflughafen, der LED-Beleuchtung auf dem Vorfeld einsetzt. Die neue Beleuchtung hat einen geringeren Energieverbrauch und bietet eine sichere Arbeitsumgebung mit helleren und gleichmäßigeren Ausleuchtung bei Nacht.

Menschen
Der Luftverkehrssektor beschäftigt direkt fast neun Millionen Menschen weltweit. Der Flughafen London Heathrow beschäftigt 420 Organisationen mit insgesamt 76.000 Mitarbeitern. Um die Mitarbeiter in die Umweltziele einzubinden startete der Flughafen ein Programm namens „Heathrow Commuter“. Das Ziel ist es, die Mitarbeiter von der Einzelnutzung ihrer Autos abzubringen, und Fahrgemeinschaften zu bilden. Darüber hinaus betreibt Heathrow den weltweit einzigartigen Flughafen-Fahrradservice mit stark vergünstigten Reparaturen und Fahrradausrüstung. 8000 Mitarbeiter nehmen am Car-Sharing-Programm teil. Teilnehmer werden in passende Fahrgemeinschaften vermittelt, bekommen Parkplätze auf Prioritätsbasis und Zugang zu 24-Stunden-Notfall-Fahrten nach Hause, falls sie länger bleiben müssen, als geplant.

Gebäude und Hochbau
Die ATAG und ihre Partner arbeiten auch daran, den Herstellungsprozess an sich zu verbessern.
Das neue Terminal 2 des Flughafens Heathrow, das am 4. Juni 2014 eröffnet wurde, ist das erste Flughafenterminal, das mit einem BREEAM-Lizenz (Building Research Establishment’s environmental assessment methodology) zertifiziert wurde. Es hat einen neuen Standard in der Umwelteffizienz sowohl bei Heathrow als auch bezüglich anderer Flughäfen weltweit gesetzt. Zu den Bauinnovationen gehören beispielsweise LED-Beleuchtung, eine Bauweise, die Flugzeugrollzeiten reduziert, große Fenster für mehr natürliches Licht und weniger künstliche Beleuchtung, effizientere Wasserverbrauchsmodelle, die den Verbrauch um 30% reduzieren können u. V. m.
Das neue T2 Energiezentrum stellt 20% erneuerbarer Energie für das Terminal bereit und ist eine der größten Biomasse-Initiativen des Vereinigten Königreiches.

Innovation
Üblicherweise rollen Flugzeuge zwischen Vorfeld und Start- und Landebahn mittels ihrer Haupttriebwerke. Moderne Triebwerke sind sehr effizient in der Luft, jedoch nicht auf dem Boden. Das neue elektronische Taxiing-System EGTS arbeitet mit elektrischen Triebwerken, die in das Fahrwerk eingebaut werden.
Das System ermöglicht vollautonome Bewegungen auf dem Boden ohne Schlepper oder Pushback-Verfahren. Die Haupttriebwerke müssen nur weniger Minuten vor dem Start oder nach der Landung eingeschaltet werden. EGTS ist besonders auf Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge ausgerichtet, die relativ lange zum Rollen brauchen im Vergleich zu der Zeit, die sie in der Luft verbringen.

Intermodalität

Intermodalität ist ein integrierter Ansatz, mit dem Transportleistungen wie Eisenbahn und Luftbeförderung miteinander verbunden werden. Der Ansatz gilt als eine mögliche Lösung für viele Verkehrsprobleme, zum Beispiel zunehmende Anzahl von Unfällen, Umweltverschmutzung oder Lärmbelästigung, und ermöglicht Reisenden eine bessere Mobilität. Die anhaltende Nachfrage nach Flugreisen hat auch Fluggesellschaften dazu veranlasst, die Wirksamkeit ihrer Netzwerke zu überdenken. Eine Möglichkeit ist es, Verbindungen mit anderen Verkehrsträgern zu verbessern. Intermodalität kann folgende Kombinationen beinhalten:

  • Zugang zu Flughäfen: lokale Dienste zwischen Flughäfen und benachbarten Städten (z.B. Zug, U-Bahn, Bus).
  • Komplementäre Zubringerdienste zwischen dem Flughafen und verschiedenen Teilen der Region, vor allem mit Zügen (auch Hochgeschwindigkeitszüge) und Bussen.
  • Konkurrierende Dienstleistungen zwischen großen Stadtzentren von benachbarten Regionen.
  • Alternative Dienstleistungen, welche Zubringerdienste der Fluggesellschaften völlig ersetzen.

Eine partielle oder vollständige Substitution des Flugverkehrs kann auf Kurz- und Mittelstrecken erfolgreich sein, wo die Fahrt mit einem Hochgeschwindigkeitszug nicht länger, als drei Stunden dauern würde (zum Beispiel zwischen Brüssel und Paris). In solchen Fällen kann die Bahnverbindung auch als Ergänzung zum Flug auf der Rückfahrt oder am Anfang bzw. Ende eines Interkontinentalfluges genutzt werden. Dies erfordert jedoch, dass Bahn- und Flugverbindungen sowie Pläne und Tarife sorgfältig aufeinander abgestimmt werden.
Darüber hinaus muss im nächsten Schritt ein gemeinsames Informations- und Vertriebssystem zwischen Fluggesellschaft und Eisenbahn integriert werden. Dadurch werden Passagiere die vollen Vorteile aus dem „nahtlosen“ Reiseerlebnis ziehen können.

Nachhaltige Entwicklung und Biotreibstoff

Laut der Vision der ATAG sollte nachhaltige Entwicklung die Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt umfassen und Wege finden, einen Ausgleich zwischen diesen Zielen zu finden, mit dem die Menschen am meisten profitieren könnten.
Die Luftfahrt ist für 2% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, die durch Menschen verursacht werden. Die Abgase der Flugzeuge setzen sich zu 8-9% aus Kohlenstoffdioxid und anderen Treibhausgasen und zu 91-92% aus Sauerstoff und Stickstoff zusammen. Im Vergleich zu anderen Industrien erscheinen die Zahlen unbedeutend, dennoch ist Umweltschutz und Reduzierung von CO2-Emissionen ein hochaktuelles Thema in der Luftfahrtbranche.

Treibstoff ist ein der größten Kostenpunkte der Luftfahrtindustrie. Der schwankende Rohölpreis macht es schwierig, die Betriebskosten und das Budget langfristig zu planen. Nachhaltige Biotreibstoffe könnten eine Lösung für dieses Problem bieten, da sie weltweit hergestellt werden können. Sie können aus einer Reihe von verschiedenen Kulturen gewonnen werden, sodass die Luftfahrt nicht mehr von einer einzigen Quelle abhängig sein muss. Biotreibstoffe können auch im weiteren Sinne ökonomisch vorteilhaft sein, wenn die Kulturen auf Flächen in Ländern angebaut werden, welche für Nahrungsmittel ungeeignet sind. Viele dieser Länder sind Entwicklungs- und Schwellenländer, die in hohem Maße von biologischen Treibstoffen profitieren könnten.
Wichtige Merkmale der Biotreibstoffe sind:

  • Sie werden aus nachwachsenden biologischen Treibstoffen hergestellt (statt der traditionellen fossilen Rohstoffe wie Erdöl, Kohle oder Erdgas).
  • Beim Wachsen absorbieren sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre, welches dann mit Verbrennung des Kraftstoffes wieder abgegeben wird.
  • Biotreibstoffe der zweiten Generation stammen aus neuen Quellen, die nicht mit Nahrungsmittelversorgung um Ressourcen konkurrieren und für die Luftfahrt verwendet werden können.
  • Sie können massenhaft in verschiedenen Regionen der Welt angebaut werden, einschließlich Wüsten und Salzwasser.

Links

Siehe auch