Flughafen

Aus PASSAGIERRECHTE
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Unter Flughafen versteht man im allgemeinen Sinne einen Platz, auf dem im größeren Ausmaß planmäßiger Flugverkehr betrieben wird. Als Flughäfen bezeichnet man in aller Regel nur die Flugplätze, auf denen kommerzieller Betrieb stattfindet. Militärflugplätze zählen also nicht dazu. Zu einem Flughafen gehören je nach Größe des Flughafens verschiedene Einrichtungen, wie Flugzeug- und Wartungshallen, Bodenabfertigungsanlagen, Terminals, Gebäude der Luftverkehrskontrolle sowie mindestens einer Start- und Landebahn und einem Hubschrauberlandeplatz.
Flughäfen werden eindeutig mit einem IATA-Code oder einem ICAO-Code gekennzeichnet. Der Name eines Flughafens beinhaltet in aller Regel den Ort bzw. die Stadt, in derer Nähe der Flughafen liegt. Außerdem können Flughäfen nach einer bekannten Persönlichkeit benannt werden (z.B. Paris-Charles de Gaulle, New York John F. Kennedy usw.). In Deutschland ist der Betrieb von Flughäfen genehmigungspflichtig und mit einem Ausbauplan zu betreiben, vgl. §12 LuftVG. Militärflugplätze sind nicht als Flughäfen angelegt vgl. §8 LuftVG.

Infrastruktur

Kleinere oder weniger entwickelte Flughäfen, die auch den Großteil der Flughäfen der Welt ausmachen, verfügen meist über nur eine einzige Landebahn, die nicht länger als 1.000 Meter ist. Zudem besteht diese häufig nicht aus Beton oder Asphalt, sondern aus Gras, Erde oder Kies. Die längste öffentlich genutzte Start- und Landebahn der Welt – 5.500 Meter - befindet sich auf dem Qamdo Bangda Airport in China. Die breiteste asphaltierte Start- und Landebahn – 105 Meter – liegt auf dem Ulyanovsk Vostochny Airport, Russland.

Zufahrt

Alle kommerziellen Flughäfen verfügen mindestens über eine Zufahrtsmöglichkeit entweder mit einem Bus oder mit einer Bahnlinie oder befinden sich in der Nähe von Eisenbahnhauptstrecken. Das ist zum Beispiel bei Flughafen Frankfurt, Amsterdam Schiphol, London Heathrow, Gatwick und Stansted der Fall. Weiterhin ist es üblich, einen Flughafen und eine Stadt mittels einer separaten Bus- oder Bahnlinie zu verbinden. Diese fahren dann meist direkt den Flughafen ohne Zwischenhalte an. Zum Beispiel, der Scheremetjewo-Flughafen in Moskau ist auf beiden Wegen erreichbar. Auf den Schnellstraßen in Moskau gibt es eine Spur nur für diese Busse, die von Autos nicht befahren werden darf. Solche Verbindungen haben den Vorteil, dass Verspätungen aufgrund von Staus oder Verkehrsumleitungen ausgeschlossen werden. Entsprechend große Flughäfen verfügen über separate Zufahrtswege zu den Ankunfts- und Abflughallen. Sofern mehrere Terminals betrieben werden, gibt es oft auch Transportmöglichkeiten zwischen den einzelnen Terminals.

Betrieb

Die meisten der großen Flughäfen befinden sich im Besitz der lokalen, regionalen oder nationalen Behörden, die diese dann an private Institutionen vermieten, die den Betrieb des Flughafens überwachen. In Großbritannien, zum Beispiel, wurden acht der wichtigsten Flughäfen des Landes ursprünglich von der staatlichen Britischen Flughafenbehörde (British Airports Authority) betrieben, bis diese in den späten 1980er Jahren privatisiert und folglich vom spanischen Ferrovial-Konsortium in 2006 übernommen wurde. Später wurde die Organisation verkauft und auf den Betrieb von fünf Flughäfen reduziert. Der Flughafen Frankfurt Airport befindet sich mehrheitlich im staatlichen Eigentum. Die private indische GMR-Group betreibt durch Joint Ventures die Flughäfen Indira Gandhi International Airport und Rajiv Gandhi International Airport, während Bengaluru International Airport und Chhatrapati Shivaji International Airport von GVK Group kontrolliert wird. Andere Flughäfen in Indien werden von der Indischen Flughafenbehörde geleitet.
In den USA werden kommerzielle Flughäfen grundsätzlich von staatlichen Stellen oder von Flughafenbehörden, die vom Staat gegründet wurden, betrieben. Der Betrieb einiger Bereiche wie Retail-Management oder Parken wird jedoch manchmal an fremde Firmen geleast.
In Deutschland kann man alle Formen des Betriebs vorfinden – sowohl staatlich und privat, als auch Mischformen. Große, bedeutende Verkehrsflughäfen werden mindestens zu Teil staatlich kontrolliert. Zum Beispiel, Anteilseigner der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH sind Länder Berlin und Brandenburg sowie die Bundesrepublik Deutschland. Die Flughafen München GmbH (FMG) gehört zu unterschiedlichen Anteilen dem Freistaat Bayern, der Landeshauptstadt München und der Bundesrepublik Deutschland. Geschäftsbereiche wie Flugverkehrskontrolle oder Flughafensicherheit dürfen von externen Unternehmen bedient werden, die jedoch streng ausgewählt und kontrolliert werden. Weiterhin agiert FMG als ein Konzern. Ihre Tochtergesellschaften sind Unternehmen, die für viele Aufgaben auf dem Flughafen zuständig sind, zum Beispiel: aerogate ist für die Organisation und Abfertigung von Flügen verantwortlich, Allresto betreibt Cafés, Restaurants, Casinos sowie das Kempinski Hotel Airport München, CAP übernimmt Überwachungs- und Sicherheitsdienste.

Aufbau

Flughäfen werden in Land- und Luftbereiche unterteilt. Zu den Landbereichen gehören Parkplätze, Zufahrtsstraßen und öffentliche Bahnhöfe. Unter Luftbereichen werden alle Bereiche, die für Flugzeuge relevant sind, einschließlich Start- und Landebahnen, Rollwege und Gangways. Der Zugang zum Luftbereich wird streng kontrolliert. Passagiere auf kommerziellen Flügen können in die Räumlichkeiten des Luftbereiches durch Terminals gelangen, wo sie Tickets kaufen, die Sicherheitskontrolle passieren, Gepäck aufgeben, das Check-in durchlaufen und das Flugzeug durch Gates besteigen können. Nach dem Check-in bekommen Passagiere Zutritt zu den Wartehallen. Da Wartezeiten häufig mehrere Stunden betragen können, werden Wartehallen mit Restaurants, Duty-free-Läden, Cafés usw. ausgestattet. Auf größeren Flughäfen gibt es auch Lounges, die entweder für die Mitglieder oder gegen Entgelt zur Verfügung stehen. Lounges zeichnen sich dadurch aus, dass sie komfortabler und ruhiger sind, als herkömmliche Wartehallen des Fluges. Je nach Lounge und der Klasse der Mitgliedschaft können auch weitere Services in Anspruch genommen werden, zum Beispiel Räume für Meetings und Besprechungen, Schlafräume, Dusch- und Waschmöglichkeiten.
Auf manchen internationalen Flughäfen ist manchmal eine höhere Präsenz der Sicherheitskräfte erforderlich, obwohl viele Länder in den letzten Jahren das gleiche Maß an Sicherheit für internationale und inländische Flüge angenommen haben.
Oft findet man Hotels in direkter Nähe zum Flughafen. Auf manchen Flughäfen sind diese in einem Terminal untergebracht. Flughafen-Hotels sind aufgrund von geringer Entfernung und leichtem Zugang zum Terminal sehr beliebt geworden, obwohl die Preise im Vergleich zu den Hotels in der Stadt erheblich höher sein können.

Produkte und Dienstleistungen

In der Regel bieten große Flughäfen Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen. Die meisten dieser Unternehmen, von denen viele international bekannte Marken sind, befinden sich im Abflugbereich. Dazu gehören Boutiquen, Restaurants, Autovermietungen usw. Die Preise für deren Produkte und Dienstleistungen sind in der Regel höher, als in Läden außerhalb des Flughafens.
Abgesehen von den großen Fast-Food-Ketten bieten einige Flughafen-Restaurants regionale Spezialitäten, sodass Transit-Passagiere lokale Esskultur erleben können, ohne den Flughafen verlassen zu müssen.
Viele Flughäfen bieten auch Premium- oder VIP-Dienstleistungen. Die gängigsten sind Express-Check-in und gesonderte Abfertigungsschalter für Passagiere höherer Beförderungsklassen oder Mitglieder eines Premiumprogramms einer Fluggesellschaft oder einer Allianz. Diese Premiumleistungen können auch Economy-Passagieren oder Nicht-Mitgliedern als Ausgleich in verschiedenen Konflikten angeboten werden, zum Beispiel in Form eines kostenlosen Upgrades der Beförderungsklasse.

Fracht- und Güterverkehr

Neben Passagierverkehr ist Luftfracht ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Flughäfen. Luftfrachtführer haben oft ihre eigene abgegrenzte Infrastruktur vor Ort. Dabei werden Frachtterminals eingerichtet, wo Exportfracht nach der Zollabfertigung gelagert und zur Ladung in das Flugzeug vorbereitet wird. Ähnlich wird es mit der Importfracht verfahren. Die Import- und Exportbereiche müssen getrennt voneinander sein. Jedes Frachtterminal hat ebenfalls eine Luftseite und eine Landseite. Im landseitigen Bereich wird die Exportware angeliefert bzw. Importware angenommen. Im luftseitigen Bereich erfolgt die Be- oder Entladung des Flugzeuges. Zusätzlich werden Frachtterminals nach Zweck in Export, Import oder Interlining bzw. Umlagerung unterteilt.

Geschichte und Entwicklung

Die ersten Flugplätze waren einfache Rasenflächen. Das Flugzeug konnte aus jedem Winkel mit günstiger Windrichtung landen. Eine leichte Entwicklung stellten später rasenfreie Bahnen dar. Sie eliminierten den Widerstand des Grases, funktionierten jedoch nur bei trockenem Wetter gut. Heute erlauben Betonflächen sichere Landungen und Abflüge unabhängig vom Wetter und von der Tageszeit.
Der Titel des ältesten Flughafens der Welt ist umstritten. Es wird aber angenommen, dass der College Park Airport in Maryland, der 1909 von Wilbur Wright eröffnet wurde, der älteste kontinuierlich funktionierende Flughafen ist, obwohl er nur allgemeine Luftfahrt bedient. Der erste internationale Flughafen ist Flughafen Croydon, der 1920 in der Nähe von London in Betrieb genommen wurde. Amsterdam Schiphol entstand am 16. September 1916, bediente jedoch zunächst nur die Militärluftfahrt. Zivilluftfahrt wird erst seit dem 17. Dezember 1920 betrieben, wodurch Amsterdam Schiphol mit dem Sydney Airport – der seit Januar 1920 für die Zivilluftfahrt geöffnet ist – um den Titel eines der ältesten kommerziellen Flughafens konkurriert. Minneapolis-Saint Paul International Airport wurde ebenfalls in 1920 eröffnet und bediente die Zivilluftfahrt seitdem ununterbrochen. Das jährliche Passagiervolumen des Flughafens beträgt circa 35 Mio. Es ist einer der ältesten und am meisten ausgelasteten noch funktionierenden Flughäfen, die in den ersten Entwicklungsjahren der Luftfahrt entstanden sind.
Im Ersten Weltkrieg mussten Landebahnen vieler der zivilen Flughäfen umgebaut werden, damit diese für anfliegende Flugzeuge aus verschiedenen Richtungen erreichbar sein konnten. Dies befolgte mithin auch Weiterentwicklung der Flugnavigation. Nach dem Krieg haben einige dieser Militärflugplätze ihre Kapazitäten und Einrichtungen erweitert und sich an die Bedürfnisse der Zivilluftfahrt angepasst. Einer der Ersten war der Flughafen Paris – Le Bourget Airport. Der erste Flughafen, der permanent und ausschließlich kommerzielle Luftfahrt betrieb, war Flughafen Devau in Königsberg (Preußen). In dieser Zeit wurden Flugplätze mit gepflasterten Landebahnen ausgestattet, die Nachtflüge und Landungen für schwere Flugzeuge erlaubten.
In den späten 1920ern wurde zum ersten Mal Beleuchtung auf den Flugplätzen eingesetzt. In den 1930ern kamen erstmals Landelichter zur Verwendung, die die richtige Richtung und den Winkel des Anflugs zeigten. Die Farbe und die Blitzintervalle der Lichter wurden durch die | internationale Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) standardisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bauweise der Flughäfen anspruchsvoller. Passagiergebäude wurden in einer Art Insel mit Runways um das Terminal herum gruppiert, was den Ausbau der Anlagen erleichterte, aus Sicht der Fluggäste die Flughäfen jedoch wesentlich an Komplexität gewinnen ließ.
Start- und Landebahnen wurden durch die Anbringung von speziellen Rillen auf die Oberfläche der Bahnen. Diese Rillen sorgten beim regnerischen Wetter dafür, dass überflüssiges Wasser von den Flugzeugrädern abgezogen wurde. Mit dem verstärkten Aufkommen des Düsenjetverkehrs in den 1960er Jahren erlebte auch der Flughafenbau einen Aufschwung. In dieser Zeit wurden moderne Fluggastbrücken erfunden, die das Terminal mit dem Flugzeug direkt verbanden. Viele Flughäfen setzen heute zum Boarding Fluggastbrücken ein, manche bringen die Fluggäste aber auch mit einem Bus zum Flugzeug.

Flughafensicherheit

→ Siehe Hauptartikel Flughafensicherheit

Flughafenbetrieb

Flugsicherung

→ Siehe Artikel Flugverkehrskontrolle und Flugsicherung

Platzrunde

Platzrunde ist ein Verfahren für An- und Abflüge unter Sichtflugbedingungen, um einen reibungslosen Verkehr zwischen ankommenden und abfliegenden Flugzeugen zu gewährleisten. Im Allgemeinen stellt Platzrunde ein Kreissystem dar, das aus fünf rechteckig angeordneten Phasen besteht (zwei Phasen und die Landebahn bilden eine Seite, die restlichen bilden drei weitere Seiten). Jede Phase hat eine eigene Bezeichnung. Die Flugsicherung weist die Piloten an, wann sie dem Kreislauf beitreten oder diesen verlassen können. Das Verfahren wird in der Flughöhe von 244 oder 305 Meter eingeleitet. Typischerweise verläuft der Verkehr auf der linken Seite, obwohl auch rechtsseitige Platzrunden existieren, um Hindernisse wie Berge zu umgehen oder die Lärmbelästigung für die Anwohner der flughafennahen Gebieten zu reduzieren.
Extrem große Flughäfen wenden das Verfahren in der Regel nicht an. Stattdessen müssen die Piloten (vor allem der Langstreckenflüge) meist Stunden vor der Landung oder sogar noch vor dem Abflug im Start Ort die Erlaubnis zur Landung und die Streckenfreigabe anfragen. Diese Position der Flugverkehrskontrolle nennt sich Clearance delivery. Diese Vorgehensweise ermöglicht es den Piloten die Landebahn anzufliegen, ohne Rücksicht auf mögliche Interferenzen mit anderen Maschinen nehmen zu müssen. Während dieses System für die Piloten einfacher ist und es ermöglicht, den Luftraum frei zu halten, erfordert es jedoch auf der anderen Seite detaillierte Planung und ist nur mit großen kommerziellen Linienflügen mit bekannten, festen Flugzeiten realisierbar. Es schritt gegenwärtig so weit vor, dass Fluglotsen es vorhersagen können, wenn eine Maschine verzögert ankommt, bevor diese überhaupt abfliegt. Der Abflug der Maschine kann dann entsprechend verschoben werden, um nicht in der Warteschleife fliegen zu müssen.
Es gibt eine Reihe von Navigationshilfsmitteln, die speziell den Piloten zur Verfügung stehen. VASI (Visual Approach Slope Indicator) ist ein optisches System und steht den Piloten beim Landeanflug zur Verfügung. Einige Flughäfen sind mit einem sogenannten Drehfunkfeuer (VOR – Very high frequency omnidirectional radio range) ausgestattet. Dabei wird ein Funksignal ausgesendet, das den Piloten die Richtung der Sendestation und somit den Weg zum Flugplatz aufzeigt. VOR kommt häufig in Verbindung mit DME (Distance measuring equipment – Entfernungsmessgerät) zum Einsatz, die die Entfernung der Maschine zur DME-Station messen. VOR-Anlagen werden auch außerhalb des Flughafens angebracht. Bei ungünstigen Wetterbedingungen fliegen Piloten mit einem Instrumentenlandesystem und können so den Landeanflug richtig ausführen, auch wenn die Landebahn nicht sichtbar ist. Größere Flughäfen brauchen manchmal ein Präzisionsanflugradar (PAR), aber diese Systeme sind eher für Militärflugplätze üblich, als für zivile Flughäfen. Der Radar verfolgt die Bewegungen des Flugzeugs und der Fluglotse gibt dem Piloten seine Position relativ zum Anfluggleitwinkel an. Sobald der Pilot die Lichter der Landebahn sieht, kann er weiter nach Sichtflugregeln landen.

Rollbahn

Rollbahnen verbinden Start- und Landewege und das Vorfeld des Flughafens. Rollbahnen werden üblicherweise mit einer gelben durchgezogenen Linie in der Mitte und einer doppelten an den Rändern markiert. Des Weiteren trägt jede Rollbahn eine Bezeichnung bestehend aus Buchstaben und manchmal Ziffern. Entsprechend werden sie in der Farbkombination schwarz-gelb ausgeschildert. Man unterscheidet zwischen Rollwegen und Rollgassen. Letztere dienen lediglich als Zufahrtswege zur Parkposition. Aus Sicherheitsgründen müssen Rollbahnen größer sein und eine entsprechend größere Entfernung zu anderen Anlagen und Objekten haben. Zur besseren Unterscheidung werden Rollbahnen nachts blau beleuchtet.
Gemäß den Vorschriften der Flugverkehrskontrolle muss für jede Bewegung der Flugzeuge und anderer Fahrzeuge eine Erlaubnis angefordert werden. Der Zutritt zu den Rollwegen ist nur für befugte Personen gestattet und wird streng kontrolliert.

Flugsteig

Mit „Flugsteig“ in Art. 2 j) der Verordnung ist genau der Ort gemeint, der auch landläufig unter diesem Begriff verstanden wird: Der Ort, an dem man gegen Vorzeigen seiner Bordkarte das Flughafengebäude verlässt, um das Flugzeug – entweder über einen sogenannten „Finger“ oder das Rollfeld – zu betreten. Der englische Begriff dafür lautet Gate. Grundsätzlich gehören die Sicherheitskontrollen an einem Flughafen nicht zu einem Flugsteig, sondern finden zeitlich und räumlich schon vorher statt.

Beleuchtung und Wetterstationen

Die Lichter auf den Start- und Landebahnen helfen den Piloten, den richtigen Weg auch bei Dunkelheit, Regen, Schneefall oder Nebel zu finden. Grüne Lichter kennzeichnen den Beginn der Landebahn und rote Lichter das Ende. Randbefeuerung besteht aus weißen Lichtern auf beiden Seiten der Landebahn. Ferner haben einige Flughäfen auch Anflugbefeuerung. Rollwege werden mit blauen Lichtern an den Rändern, und manchmal mit grünen Lichtern in der Mitte gekennzeichnet.
Wetterbeobachtungen sind für sichere Abflüge und Landungen von entscheidender Bedeutung. Deshalb haben alle Flughäfen entweder ein automatisiertes Wetterbeobachtungssystem, oder einen Beobachter, oder beides. Die Windrichtung wird bei der Planung der Flugroute und des Kraftstoffbedarfs mitberücksichtigt, um optimale Flugleistung zu erreichen.

Flugsicherheit

Zu der Ausstattung eines jeden Flughafens gehören Anlagen, Methoden und Geräte zur Handhabung von Notfallssituationen. Die Crew und die Flughafenlöschfahrzeuge sind für den Umgang mit Flugunfällen, Rettungsarbeiten und Gefahren, die vom hoch entzündlichen Kraftstoff entstehen können, gerüstet. Das Personal wird außerdem auf Situationen wie Bombendrohungen, Flugzeugentführungen und sonstige terroristische Aktivitäten geschult.
Mögliche Gefahren für Flugzeuge auf dem Boden sind Schutt, Brutvögel und Vereisung der Bahnen, weil sich das Reibungsniveau dadurch reduziert. Start- und Landebahnen sowie Rollbahnen und Rollfelder müssen mit Reinigungsmaschinen vom Schutt und sonstigen Fremdkörpern befreit werden, damit diese nicht in einen Motorkanal geraten. Bei ungünstigen Wetterbedingungen müssen Eis und Schnee entfernt werden, um die Bodenhaftung zu verbessern. Wartende Flugzeuge werden mit speziellen Enteisungsmitteln besprüht.
Einige Flughäfen befinden sich in der Nähe von offenen Feldern oder Sumpfgebieten. Diese sind potenziell attraktiv für Vogelpopulationen. Für an- und abfliegende Flugzeuge stellen Vogelschwärme, aber auch einzelne umherfliegende Vögel stellen eine ernsthafte Absturzgefahr dar.
Einige Flughäfen haben Bereiche, in denen Zusammenstöße zweier Flugzeuge wahrscheinlicher sind, als in anderen, obwohl auch diese Art von Flugunfällen äußerst selten ist. Die potenziell gefährlichen Bereiche werden dadurch identifiziert, dass jeder Vorfall, bei dem sich ein Flugzeug und eine andere Maschine an einer ungeeigneten Stelle befinden, dokumentiert und analysiert wird.

Bodendienste

Das Bodenpersonal hat die Aufgaben, das Flugzeug zum Ein- und Aussteigen der Fluggäste und der Crew vorzubereiten, das Gepäck zu laden und zu transportieren usw. Manche Fluggesellschaften haben ihre eigene Bodencrews. Das Flugzeug muss zu einer der Fluggastbrücken mit einem Schlepper gezogen werden. Während die Maschine auf dem Boden steht, produziert sie selbst keinen Strom, sondern wird mittels eines Bodenstromgerätes mit Elektrizität versorgt. Mit mobilen Treppen kann Bodenpersonal in die Kabine gelangen. Reinigungsservice muss die Kabine nach der Landung sauber machen, Essen und Getränke müssen geliefert werden. Die Tanks des Flugzeuges werden mit Wasser und Kraftstoff befüllt. Spezielle Fahrzeuge bringen das Gepäck vom Terminal zum Flugzeug. Sperriges oder verspätetes Gepäck wird mit einem Förderband gebracht. Ein Schlepper schiebt das Flugzeug erneut vom Terminal zu einer Rollbahn. Das ganze Prozedere darf nicht länger als 90 Minuten dauern, da Flughäfen für Standzeiten Gebühren verlangen.

Umweltprobleme

Fluglärm ist eine der größten vom Flughafen ausgehenden Belastungen für angrenzende Wohngegenden. Fluglärm entsteht nicht nur durch an- und abfliegende Maschinen, sondern auch bei zahlreichen Bodenoperationen einschließlich Wartung und Prüfung von Luftfahrzeugen. Fluglärm kann gesundheitliche Probleme verursachen. In erster Linie ruft nächtlicher Flugbetrieb Schlafstörungen hervor. Ferner kann dauerhafte Schalleinwirkung Herz- und Kreislaufprobleme auslösen.
Der Bau von neuen Flughäfen kann eine Änderung des lokalen Wetters zur Folge haben. Zum Beispiel, weil oft große Gebiete abgeflacht werden, kann dies zu der Nebenbildung in den Gegenden führen, wo es früher keinen Nebel gab. Darüber hinaus ersetzen Asphaltdecken Bäume und Rasen und verändern dadurch das natürliche Entwässerungssystem der Landschaft, was unter Umständen zu erhöhter Gefahr der Überschwemmungen und Erosion führen kann.
Einige Flughafenbetreiber fertigen an und veröffentlichen jährliche Umweltberichte, um zu zeigen, wie Umweltschutzfaktoren in Managementkonzepte einbezogen werden und welche Maßnahmen in Bezug auf Wasser-, Boden-, Luft-, und Lärmbelastung konkret ergriffen wurden.

Siehe auch