Vielfliegerprogramm

Aus PASSAGIERRECHTE
Version vom 7. November 2013, 11:56 Uhr von Wikipadmin (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vielfliegerprogramme sind Rabattsysteme der großen Fluggesellschaften, die Bindung bestehender und Anlockung neuer Kunden zum Ziel haben.

Geschichte

Die US-amerikanische Fluggesellschaft Texas International war 1979 die erste Fluggesellschaft, die ein Vielfliegerprogramm einführte. Das erste verwirklichte Konzept eines solchen Programms aus dem Jahr 1981 gehört der American Airlines und heißt AAdvantage (ein Wortspiel aus der Abkürzung American Airlines und dem englischen Wort advantage für Vorteil). Kurze Zeit später folgten auch andere Fluggesellschaften diesem Beispiel. Das Programm AAdvantage existiert heute noch.

Funktionsweise

Fluggesellschaften haben festgestellt, dass nur ein kleiner Anteil der Passagiere den meisten Umsatz ausmachen. An diese Fluggäste richten sich die Meilenprogramme. Dabei geht es darum, dass nach jedem Flug dem Teilnehmenden eine gewisse Anzahl an Bonusmeilen auf ein speziell eingerichtetes Vielfliegerkonto gutgeschrieben wird. Die Anzahl der Bonusmeilen entspricht in etwa der Anzahl der beim Flug tatsächlich zurückgelegter Meilen, ist in der Regel aber niedriger. Die Bonusmeilen können gesammelt und gegen Prämien eingetauscht werden. Meistens bieten die Fluggesellschaften die komplette Bezahlung des Fluges oder Aufstufung der Beförderungsklasse mit den Bonusmeilen an. Es sind aber auch Sachprämien oder weitere Rabatte möglich. Prämienmeilen haben in der Regel begrenzte Gültigkeitsdauer.
Partnerfluggesellschaften und Allianzen haben oft gemeinsame Vielfliegerprogramme oder können die Meilen gegenseitig übertragen. Manchmal ist es auch möglich, durch Kauf von Produkten und Dienstleistungen eines bestimmten Anbieters sich ebenfalls Bonusmeilen gutschreiben zu lassen, oder diese Produkte mit Meilen zu bezahlen.
Das Sammeln von Bonusmeilen ist tatsächlich nur für die Fluggäste vorteilhaft, die sehr oft fliegen. Fluggäste der Business- und First-Class erhalten mehr Meilen, als die in der Economy-Class. Die Umrechnung der Meilen erfolgt etwa in 1 Cent pro Meile, sodass beispielsweise eine Distanz von 10.000 Bonusmeilen einem Betrag in Höhe von etwa 100,- € entspricht. Da die Meilen auch nach einer bestimmten Zeit verfallen, bleiben die Meisten nicht eingelöst.

Vielfliegerprogramme größter deutscher Fluggesellschaften

Name Programm
Air Berlin Topbonus
Condor Flugdienst Miles & More
Germanwings Boomerang club, Miles & More
Lufthansa Miles & More
TUIfly FriendChips

Miles & More

Die größte deutsche Fluggesellschaft Lufthansa startete ihr Vielfliegerprogramm am 1. Januar 1993. Die Durchführung des Programms wurde in der 100%igen Tochter Miles & More International GmbH ausgegliedert. Zum Programm gehören folgende Partnerfluggesellschaften: Austrian Airlines Group, Swiss, Air Dolomiti, Germanwings, Brussels Airlines, Luxair, LOT, Adria Airways und Croatia Airlines. Miles & More hat aktuell 23 Millionen Teilnehmer.
Das Programm unterscheidet zwischen Statusmeilen und Prämienmeilen. Die Statusmeilen dienen dem Erreichen eines bestimmten Grades als Fluggast und bringen Vorteile mit sich, die für höhere Beförderungsklassen vorgesehen sind, verfallen aber nach Jahresende. Mit Statusmeilen können keine Einkäufe getätigt werden, dafür aber erhalten die Prämienmeilen unbegrenzte Gültigkeitsdauer. Der höchste Status, der beim Miles & More-Programm erreicht werden kann ist HON Circle Member. Prämienmeilen, dagegen, können zum Kauf von Produkten in den teilnehmenden Shops oder zur Erhöhung der Beförderungsklasse genutzt werden und verfallen in einer Laufzeit von drei Jahren.

Links

Miles & More

Urteile und Rechtsprechung

Urteil des Bundesgerichtshofes vom 28.01.2010 Rechtswifriger Verfall von Flugprämien-Meilen Gutschrift