Jetlag: Unterschied zwischen den Versionen

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== Gesundheitliche Auswirkungen ==
== Gesundheitliche Auswirkungen ==


Je nachdem, wie groß der Zeitunterschied ist, werden Auswirkungen verschiedener Ausprägung wahrgenommen. Die häufigsten Merkmale sind jegliche Schlafstörungen, Verdauungsstörungen, körperliche und geistige Erschöpfung, hinkende Leistungskurve, Appetitlosigkeit, instabile Stimmungslage. Die äußeren Erscheinungen des Jetlags klingen nach wenigen Tagen meist vollständig ab, während die sensiblen Mechanismen wie Körpertemperatur und Hormonhaushalt mehrere Wochen brauchen könnten, um sich wieder zu stabilisieren. Das Alter und die individuelle gesundheitliche Lage üben Einfluss darauf, wie schnell man sich vom Jetlag erholt. Eine Verschiebung von einer bis zwei Stunden kann ohne Auswirkungen verlaufen. Oft werden Beschwerden bei Flugreisen nach Osten als stärker wahrgenommen, als bei Flugreisen nach Westen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Zeitzonen im Osten nach vorne verschieben, d. h., der Sonnenaufgang und entsprechende Schlafzeiten winden früher statt, als im Westen. Meistens ist es einfacher, länger wach zu bleiben, als früher aufzustehen. Im Westen, dagegen, verschiebt sich die Zeit nach hinten, wodurch die Wachphase länger wird.  
Je nachdem, wie groß der Zeitunterschied ist, werden Auswirkungen verschiedener Ausprägung wahrgenommen.  
Die häufigsten Merkmale sind  
*jegliche Schlafstörungen,  
*Verdauungsstörungen,  
*körperliche und geistige Erschöpfung,  
*hinkende Leistungskurve,  
*Appetitlosigkeit,  
*instabile Stimmungslage.
 
Die äußeren Erscheinungen des Jetlags klingen nach wenigen Tagen meist vollständig ab, während die sensiblen Mechanismen wie Körpertemperatur und Hormonhaushalt mehrere Wochen brauchen könnten, um sich wieder zu stabilisieren. Das Alter und die individuelle gesundheitliche Lage üben Einfluss darauf, wie schnell man sich vom Jetlag erholt. Eine Verschiebung von einer bis zwei Stunden kann ohne Auswirkungen verlaufen. Oft werden Beschwerden bei Flugreisen nach Osten als stärker wahrgenommen, als bei Flugreisen nach Westen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Zeitzonen im Osten nach vorne verschieben, d. h., der Sonnenaufgang und entsprechende Schlafzeiten winden früher statt, als im Westen. Meistens ist es einfacher, länger wach zu bleiben, als früher aufzustehen. Im Westen, dagegen, verschiebt sich die Zeit nach hinten, wodurch die Wachphase länger wird.


== Prophylaxe und Therapie ==
== Prophylaxe und Therapie ==

Version vom 29. Mai 2018, 07:57 Uhr

Jetlag ist ein aus der englischen Sprache stammender Begriff und bezeichnet negative physische Erscheinungen, die durch die Zeitverschiebung nach einer längeren Reise auftreten können. Jetlag ist eine nach „International Classification of Sleep Disorders“ anerkannte Schlafstörung, deren Ursachen darin liegen, dass der menschliche Organismus auf eine bestimmte Zeitzone eingestellt ist. Es ist auf ortstypische Sonnenauf- und Untergangszeiten und somit auf den gesamten Tagesablauf angepasst. Nach einer schnellen Reise, bei der mehrere Zeitzonen überschritten werden, gerät dieser natürliche Mechanismus aus dem Gleichgewicht. Die dabei auftretenden Beschwerden hängen teilweise von der Zeitdifferenz ab, nicht jedoch von der Flugzeit.

Hintergrund

Das Anpassungssystem des menschlichen Körpers ist komplex und entwickelte sich im Laufe der Evolution. Dem liegen spezifische chemische Prozesse zugrunde, bei denen ein Eiweiß produziert wird, das für die Abfolge von Schlaf- und Wachphasen verantwortlich ist. Von diesem Zyklus hängt nicht nur der „biologische“ Tagesablauf des Körpers ab, sondern auch der Blutdruck, die Körpertemperatur und die Hormonausschüttung. So wird beispielsweise das Schlafhormon Melatonin am Tag kaum produziert. Die Information darüber, wann das Schlafhormon gebildet werden soll, wird vom Körper gespeichert. Wenn eine plötzliche Veränderung auftritt, wie nach einer Flugreise, bei der mehrere Zeitzonen zurückgelegt werden, kann sich die Hormonausschüttung nicht sofort darauf anpassen. Auch Hormonproduktion in anderen Bereichen wird dadurch beeinflusst, wenn beispielsweise Mahlzeiten in den für den Körper ungewöhnlichen Zeiten eingenommen werden.

Gesundheitliche Auswirkungen

Je nachdem, wie groß der Zeitunterschied ist, werden Auswirkungen verschiedener Ausprägung wahrgenommen. Die häufigsten Merkmale sind

  • jegliche Schlafstörungen,
  • Verdauungsstörungen,
  • körperliche und geistige Erschöpfung,
  • hinkende Leistungskurve,
  • Appetitlosigkeit,
  • instabile Stimmungslage.

Die äußeren Erscheinungen des Jetlags klingen nach wenigen Tagen meist vollständig ab, während die sensiblen Mechanismen wie Körpertemperatur und Hormonhaushalt mehrere Wochen brauchen könnten, um sich wieder zu stabilisieren. Das Alter und die individuelle gesundheitliche Lage üben Einfluss darauf, wie schnell man sich vom Jetlag erholt. Eine Verschiebung von einer bis zwei Stunden kann ohne Auswirkungen verlaufen. Oft werden Beschwerden bei Flugreisen nach Osten als stärker wahrgenommen, als bei Flugreisen nach Westen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Zeitzonen im Osten nach vorne verschieben, d. h., der Sonnenaufgang und entsprechende Schlafzeiten winden früher statt, als im Westen. Meistens ist es einfacher, länger wach zu bleiben, als früher aufzustehen. Im Westen, dagegen, verschiebt sich die Zeit nach hinten, wodurch die Wachphase länger wird.

Prophylaxe und Therapie

Folgende Maßnahmen können die Anpassung an die Ortszeit erleichtern:

  • Viel Erholung in den ersten Tagen nach Ankunft
  • Verzicht auf Schlafmittel
  • Bewusste Anpassung an den örtlichen Tagesrhythmus
  • Genügend Schlaf in der ersten Nacht
  • Ausreichende Flüssigkeits- und Energiezufuhr

Es wird vermutet, dass die Umstellung auf die örtliche Zeit etwa einen halben Tag pro Zeitzone in Anspruch nehmen kann. Ferner kann man schon mehrere Tage vor der Reise entsprechend der Flugrichtung etwas später, oder etwas früher schlafen zu gehen. Auch eine angepasste Ernährung kann dabei helfen, Müdigkeit zu vermeiden. Große Portionen und kohlenhydratreiche Kost führen zur kurzfristigen Schläfrigkeit, wogegen eiweißreiche Ernährung in kleinen Portionen den Organismus in dieser Hinsicht nicht belastet.

Siehe auch

Akklimatisation