Hapag Lloyd
Hapag-Lloyd ist ein deutsches Transportunternehmen mit Sitz in Hamburg. Seit 1998 gehört es der TUI AG. 2012 verkaufte TUI circa 37% und somit die Mehrheit der Aktien an die Stadt Hamburg. Weitere 28% bzw. 22% werden von Kühne Maritime bzw. TUI gehalten. Die anderen Gesellschafter sind Hamburger Banken und Versicherungen.
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1970 von den Reedereien Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Aktiengesellschaft (HAPAG, Gründungsjahr 1847) und Norddeutscher Lloyd (NDL, Gründungsjahr 1857) gegründet, die bereits vor dem Ersten Weltkrieg ein umfassendes weltweites Liniennetz besaßen. Trotz schwieriger Zeiten jeweils nach den beiden Weltkriegen konnten die Unternehmen ihre Flotten wieder aufbauen und vergrößern. Die Idee zur Fusion entstand in den 60er Jahren, als die Nachfrage nach Containertransporten rasant anstieg.
1971 schlossen sich Hapag-LLoyd, NYK, MOL, OCL und Ben Lines zu einer Unternehmensgruppe, um gemeinsam Containerfahrten zwischen Europa und Ostasien zu durchführen. Die Gruppe besaß 1981 das größte Containerschiff weltweit. Durch Zusammenschluss mit weiteren Transportunternehmen wurde 1995 der größte Anbieter in der Linienschifffahrt gebildet.
1997 erfolgte die Übernahme durch die damalige Preussag AG, die 2002 in TUI AG umfirmiert wurde. 2008 hat TUI angekündigt, den Geschäftsbereich der Containerfahrten veräußern zu wollen, um sich gänzlich auf Touristik zu konzentrieren. Infolge der Wirtschaftskrise mussten einige Interessenten ihre Angebote zurücknehmen. Letztendlich wurden 56,7% der Anteile vom Albert-Ballin-Konsortium übernommen und die restlichen 43,3% verblieben im Besitz der TUI, obwohl anfangs von dem vollständigen Verkauf die Rede war. Das Konsortium umschloss die Stadt Hamburg, private Investoren sowie Banken und Versicherungen. Zwar wurden diverse Refinanzierung- und Sparmaßnahmen ergriffen, jedoch konnte der Geschäftszweig nicht vollständig verkauft werden, sodass TUI heute immer noch mit 22% am Unternehmen beteiligt ist.
Produkte
Kreuzfahrten
Das Geschäft der Kreuzfahrten wird unter der Hapag-LLoyd-Kreuzfahrten GmbH firmiert, die eine vollständige Tochtergesellschaft der TUI ist. Das Unternehmen ist vorwiegend auf dem deutschen Markt mit Luxus- und Expedionsfahrten vertreten. Hapag-LLoyd-Kreuzfahrten ist heute eines der größten Anbieter für Kreuzfahrten in der Branche.
Hapag-Lloyd ist das einzige Kreuzfahrtunternehmen, das in Zusammenarbeit mit atmosfair seinen Kunden die Möglichkeit bietet, den CO2-Ausstoß ihrer Reise auszugleichen. Das Geld wird bei einem indischen Projekt zur Stromerzeugung mit Solarenergie in Indien verwendet.
Flüge
Hapag-LLoyd-Express (HLX) wurde 2002 innerhalb der TUI AG gegründet. Es bot in erster Linie Billigflüge an. Die Flugzeuge der Fluggesellschaft trugen eine markante schwarz-gelbe Lackierung, die an das Taxi-Zeichen erinnern sollte, was sich auch im Werbespruch - “Fliegen zum Taxipreis“ widerspiegelte. 2010 ging HLX in TUIFly vollständig auf.
Hapag-LLoyd-Flug entstand 1972 als Tochter der neuen Hapag-Lloyd AG. Die ersten Flüge bedienten die Strecke von Hamburg nach Ibiza. 1979 übernahm das Unternehmen die Bavaria Germanair. Die angeflogenen Destinationen wurden auf mehrere Langstreckenziele erweitert, von denen heute jedoch nur die Dominikanische Republik angeflogen wird.
Nach der Übernahme durch TUI wurde Hapag-LLoyd-Flug zunächst in Hapagfly umfirmiert, um die Firmenzugehörigkeit zu kennzeichnen. Seit 2010 wird Hapag-Lloyd-Flug zusammen mit HLX unter dem Namen TUIfly geführt.
Die Fluggesellschaft führt vorwiegend Flüge im Rahmen der Pauschalreisen der TUI und anderer Reiseveranstalter durch. Auch Einzelplätze werden zum Erwerb angeboten. Zu der Flotte zählen aktuell 38 Maschinen des Typus Boeing 737-800 und 737-700.
Hapag-Lloyd-Executive konzentriert sich auf Geschäftsreisen. Die Fluggesellschaft entstand 1999 aus der Wiking Flight Service GmbH. Zwar gehört sie ebenfalls der TUI, wird jedoch als einziges Geschäftssegment unter dem Namen Hapag-LLoyd geführt. Das Hauptgeschäftsfeld sind Geschäftsreisen mit Businessjets.
Links
hapag-lloyd.de Homepage
tuifly.de
Siehe auch
Urteile und Rechtsprechung
Urteil des Bundesgerichtshofes vom 20. März 1986 Reiseveranstalter haftet für Reisefehler/ Reisemängel