In-flight entertainment
In-flight entertainment (IFE) ist ein Begriff, mit dem Unterhaltungsmöglichkeiten an Bord eines Flugzeuges bezeichnet werden. Zum ersten Mal wurde Unterhaltung an Bord vom Luftschiff „Hindenburg“ angeboten. Während des Fluges von Europa nach Amerika wurden den Passagieren ein Piano, ein Speisesaal, ein Zigarrenzimmer und eine Bar angeboten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Flugunterhaltung darauf reduziert, dass Getränke und Essen serviert und gelegentlich ein Film gezeigt wurde. Seit 1990 ist Flugunterhaltung wieder ein wichtiger Faktor, der auch bei dem Design der Flugzeugkabinen berücksichtigt wird.
Die größten Hersteller der IFE-Systeme sind Panasonic Avionics Corporation, Thales Group, Zodiac, Lumexis, Gogo, On Air, Row 44 Rockwell Collins, und LiveTV.
Sicherheit und Zuverlässigkeit
Eines der wichtigsten Kriterien bei der Erstellung eines Unterhaltungssystems ist seine Sicherheit. Da manchmal Kilometern an Kabeln verwendet werden, sind Spannungslecks und Lichtbögen ein großes Problem. Daher ist das IFE-System in der Regel isoliert von den übrigen Flugzeugsystemen. In den USA muss ein Produkt durch die Bundesluftfahrtbehörde geprüft und zertifiziert werden, bevor es als sicher und zuverlässig gelten und auf einem Flugzeug verwenden werden kann. Entsprechend den Anforderungen der FAA darf ein Unterhaltungssystem die Sicherheit und die Funktionalität des Luftfahrzeuges nicht erheblich beeinträchtigen. Eine Möglichkeit das zu Erreichen ist es, das Unterhaltungssystem unabhängig vom Hauptprozessor und der Hauptstromquelle zu machen. Auf diese Weise kann nur das IFE-System zu Schaden kommen, falls es ausfällt, und nicht andere Systeme des Luftfahrzeuges.
Die Software für IFE-Systeme sollen benutzerfreundlich und zuverlässig sein und ein ästhetisch ansprechendes Interface haben. Die Bildschirme haben oft ein Touchscreen und erlauben Interaktionen mit anderen Passagieren und den Flugbegleitern. Die Software muss ausfallsicher mit dem Hauptprozessor und im ganzen Flugzeug-Intranet kommunizieren können, was zusätzliche Anforderungen an die Entwickler stellt und die Herstellungskosten steigen lässt.
Kosteneffizienz
Die Hersteller der IFE-Systeme sind in einem ständigen Konkurrenzkampf. Sie müssen die Produktionskosten ohne Qualitätseinbußen niedrig halten. Das kann auf vielen Wegen erreicht werden, zum Beispiel durch die Senkung der Material- oder Softwarekosten. Die Produkte werden von den Fluggesellschaften meist als ein Upgrade zu der bestehenden Flugzeugflotte erworben. Die Kosten dafür können zwischen 2 und 5 Millionen Dollar pro Maschine liegen, wenn nur ein LCD-Monitor in die Kopfstütze des Vordersitzes und die dazugehörige Bedienungssoftware eingebaut werden. Einige Flugzeugtypen werden bereits mit Unterhaltungssystemen projektiert, wie zum Beispiel Airbus A320, was die möglichen Schwierigkeiten mit der Nachrüstung ausschließt. Manche Fluggesellschaften rechnen die Kosten der Nutzung der Unterhaltungssysteme bereits in ihre Flugtickets ein, andere stellen die Unterhaltung gegen eine extra Gebühr zur Verfügung, die sich aus der tatsächlichen Nutzung errechnet. Andere versuchen, zumindest den Großteil der Kosten durch Werbung wieder kompensiert zu bekommen.
Arten
Audiounterhaltung
Audiounterhaltung umfasst Musik, Nachrichten, Information und Comedy. Die meisten Musikkanäle werden im Vorfeld aufgezeichnet. Zusätzlich steht den Fluggästen manchmal der Kanal, bei dem sie die Kommunikation der Piloten mit anderen Flugzeugen oder Flugverkehrskontrolle hören können.
Sowohl für Audio- als auch für Videounterhaltung brauchen Fluggäste Kopfhörer. Die Kopfhörer sind in der Regel nur mit der speziellen Buchse in den Armlehnen der Flugzeugsitze kompatibel und umgekehrt. Einige Fluggesellschaften bieten die Kopfhörer gegen ein kleines Entgelt an.
Videounterhaltung
Videos können auf großen Bildschirmen an der Vorderseite der Kabine, kleineren Bildschirmen in den Reihen und auf kleinen Monitoren übertragen werden, die in die Kopfstütze des Vordersitzes eingebaut werden. Der Ton wird durch dieselben Kopfhörer übertragen, die für Audiounterhaltung benutzt werden. Die Auswahl an Videos kann sehr groß sein, von Spielfilmen, über Nachrichten, Sportsendungen, Serien, bis hin zu Kindersendungen. Die kleinen Bildschirme, die jedem Fluggast separat zur Verfügung stehen, nennt man auch PTV. PTV erlaubt es dem Fluggast, aus einer Reihe von Inhalten das auszuwählen, was ihm am besten gefällt. Sowohl Audiodateien als auch Videodateien funktionieren mit dem audio-video on demand-System, d.h., die Dateien befinden sich auf einem Server und sind auf Abruf verfügbar. Manche Fluggesellschaften stellen auch Satellitenfernsehen auf ihren Langstreckenflügen bereit. Einige haben Videos und Filme mit Untertiteln für Personen mit Hörbehinderung.
Videospiele
Videospiele stellen eine weitere Entwicklung der Flugunterhaltung. Es gibt Spielsysteme, die miteinander vernetzt sind, um mehreren Spielern Interaktionen zu ermöglichen.
Letzte Generationen der IFE-Spiele begannen den Fokus von Unterhaltung auf Bildung zu lenken. Das beste Beispiel für diesen Trend ist die Reihe der Spiele Berlitz World Traveler, mit denen eine Fremdsprache gelernt werden kann. Das Programm stellt eine Mischung aus Lektionen und Mini-Spielen dar, mit denen der Fluggast die Grundlagen der Fremdsprache lernen kann und gleichzeitig unterhalten wird.
Links
In-Flight-Entertainment der Lufthansa