Kanuwandern
Kanuwandern ist eine Kombination aus Kanusport, Fernreisen und Camping. Ähnlich wie Rucksacktouristen tragen die Reisenden hier auch alles bei sich, was sie für mehrere Tage Wandern brauchen, nur dass der Transport mit einem Boot erfolgt. Kanuwandern ist vor allem in Nordamerika beliebt.
Beschreibung
Ein Kanufahrer kann wesentlich mehr Sachen transportieren, darunter auch schwere und sperrige Gegenstände, als beispielsweise ein Rucksacktourist. Daher kann man leichter längere Distanzen zurücklegen. Eine Portage zu Fuß ist in manchen Fällen auch notwendig, um zwischen Gewässern zu wechseln oder gefährliche Hindernisse wie Stromschnellen oder Wasserfälle zu umgehen. Die meiste Zeit verbringen Kanufahrer jedoch auf dem Wasser. Weil sie normalerweise nicht ständig ihre Ausrüstung auf dem Rücken tragen müssen, können Kanufahrer mehr Lebensmittel und Sachen für längere Aufenthalte mitnehmen. Das ist insbesondere in Bezug auf die Verpflegung der Fall, da man für jeden Reisetag eine größere Menge braucht, was auf die Ausrüstung nicht zutrifft, da deren Gewicht für die ganze Dauer der Reise gleich bleibt egal, ob man einen oder mehrere Tage länger wandern möchte. Stürme, Hochwasser oder starker Wind können dazu führen, dass die Fortführung der Reise zu gefährlich wird und für mehrere Tage unterbrochen werden muss. Wetteränderungen sollten bei der Reiseplanung berücksichtigt werden. Bei der Planung sollten ebenfalls die Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe der Route berücksichtigt werden. Es gibt verschiedene Varianten. Oft gibt es öffentliche Campingplätze oder sogenannte Wasserwanderrastpläze in der Nähe, wo man meistens höchstens eine Nacht verbringen kann.
Kanuwandern erfreut sich bei Familien und naturbegeisterten Menschen besonderer Beliebtheit. Kanuwandern wird hauptsächlich auf ruhigen Gewässern praktiziert; je nach Erfahrungsgrad der Teilnehmer kann auch ein leichtes Wildwasserfahren nicht ausgeschlossen werden.
Es gibt Boote für Kanuwandern in verschiedenen Größen und Ausführungen. Besonders geeignet sind Kajaks oder Kanadiern. In der Regel sind die Boote auch für Gepäckmitnahme geeignet. An vielen beliebten Orten für das Kanuwandern gibt es einen Kanuverleih, wo man auch die nötige Ausrüstung wie Paddeln und Schwimmwesten ausleihen kann. Auch manche Kanuschulen bieten diese Möglichkeit an. Bei der Auswahl der sonstigen Ausrüstung sollte auf ihre Wasserdichte besonders geachtet werden.
Der Umweltschutz ist ein weiterer wichtiger Aspekt des Kanuwanderns, da es ein besonders nahes Naturerlebnis auch darstellt. Während beim Camping vielleicht eher die Kostengünstigkeit eine wichtigere Rolle spielt, so ist es beim Kanuwandern die Naturverbundenheit und die aktive Erholung. Deswegen sollte schonend mit der Natur umgegangen werden, mit der die Kanuausrüstung in Berührung kommt und auf Vorschriften in den Naturschutzgebieten geachtet werden.
Deutscher Kanu-Verband
Deutscher Kanu-Verband (DKV) ist eine Dachorganisation für Profi- und Amateur-Kanusport mit Sitz in Duisburg und der größte Kanu-Verband der Welt. Zum Verein gehören 18 Landesverbände, die aus 1300 regionalen Vereinen bestehen. Insgesamt hat der DKV so 113.000 Mitglieder. Der Verband vertritt sowohl die Interessen der Profisportler als auch der nicht organisierten Kanufahrer.
DKV wurde 1914 gegründet. Die Anzahl der angehörigen lokalen Organisationen und Mitglieder wuchs bereits 1931 auf 462 Vereine und circa 50.000 Mitglieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verband als eine NS-Organisation liquidiert und fand sich 1949 zunächst in Westdeutschland wieder zusammen. In Ostdeutschland war der Kanusport durch den Deutschen Kanusport-Verband (DKSV) vertreten. Die beiden Organisationen schlossen sich 1991 zusammen.
DKV vertritt sowohl den Leistungssport als auch den Freizeitsport. Die vom Verband betreuten Mannschaften hatten auf den Olympischen Spielen schon mehrere beachtliche Erfolge zu verzeichnen. DKV organisiert und bildet aus Nationalmannschaften in elf Disziplinen – Kanu-Rennsport, Kanu-Slalom, Kanu-Wildwasserrennsport, Kanu-Polo, Kanu-Drachenboot, Kanu-Segeln, Kanu-Freestyle, Rafting, Kanu-Marathon, Kanu-Mehrkampf, Ocean-Canoe und Stand Up Paddling. Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt im Bereich Leistungssport ist die Aus- und Fortbildung von Trainern und Kampfrichtern.
Den Großteil der Mitglieder machen Freizeitsportler, insbesondere Kanuwanderer aus. In diesem Zusammenhang organisiert und leitet DKV verschiedene Veranstaltungen und Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene. Ein besonderer Aspekt der Arbeit im Bereich Freizeitsport ist natur- bzw. umweltbewusster Aufenthalt. DKV hat eine Reihe von Grundsätzen entwickelt, die die Paddler zum rücksichtsvollen Umgang mit der Natur im befahrenen Gebiet verleiten sollen. Zum Beispiel gehört dazu, dass Tiere nicht gestört oder beunruhigt werden sollen, die Boote und Paddeln den Gewässergrund nicht berühren sollen, um die Wasserpflanzen nicht zu beschädigen, entdeckte Wasserverschmutzungen gemeldet werden sollen usw.
Links
Homepage des Deutschen Kanu-Verbandes
Siehe auch
Kulturtourismus
Spiritueller Tourismus
Tauchsafari
Fair Travel
Ökotourismus