Motel

Aus PASSAGIERRECHTE
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Ein Motel ist ein kleiner Beherbergungsbetrieb, der einem Hotel sehr ähnlich ist. Der Begriff kommt aus der englischen Sprache und stellt eine Zusammensetzung aus den Wörtern Motor und Hotel. In Deutschland spricht man meistens von Autobahnraststätten oder Autohöfen, aber hinsichtlich der Ausstattung und der angebotenen Leistungen gibt es zwischen amerikanischen Motels und deutschen Raststätten einige Unterschiede.

Motels in den USA

Nach dem US-amerikanischen Typ ist ein Motel ein ganzes Gebäude, dessen Zimmer verbunden sind und mit der Tür zum Parkplatz gerichtet sind. Darin besteht auch der Unterschied zu herkömmlichen Hotels, bei denen die Zimmertüren nicht nach außen führen. Auch die Anzahl der Zimmer ist in Vergleich zu großen Hotels in der Stadt sehr gering. Die meisten Motels werden entweder in Form von einem Rechteck oder „L“- oder „U“-förmig gebaut und haben manchmal ein Swimmingpool. In den 1950er und 1960er Jahren verwendete man für die Außenfassade vermehrt Neonschilder in verschiedenen populären Motiven. Die Zimmer sind in der Regel simpel eingerichtet und müssen einen Zweck erfüllen – den Autoreisenden eine kostengünstige Erholung zu bieten.
Als erstes Motel gilt das Motel Inn of San Luis Obispo im gleichnamigen Ort in Kalifornien. Es wurde von Arthur Heineman errichtet. Ihm wird auch die Erfindung des Wortes „Motel“ zuerkannt, als er sein Hotel Milestone Motor Hotel nennen wollte, der ganze Name jedoch nicht auf das Dach des Gebäudes passte. Viele andere Unternehmen griffen die Idee auf. Etliche nannten ihre Häuser ebenfalls Motels. 1950 gab es in den USA bereits über 50.000 Motels.
Die ersten Motels waren klein, befanden sich außerhalb der Städte entlang der Hauptstraßen und waren privat betrieben. Demzufolge war die Qualität dieser Einrichtungen sehr variabel. Nur wenige davon waren durch entsprechende Institutionen bewertet oder zertifiziert. Später schlossen sich einige der Motelbetreiber zu sogenannten „referal chains“ zusammen. Die freiwilligen Mitglieder dieser Ketten würden eine Reihe von Standards festlegen, die jeder befolgt, und sich gegenseitig weiterempfehlen. In den Folgejahren entstanden große Motelketten, die auch im Rahmen des Franchisings schnell wachsen konnten. Viele kleine, private Anbieter wurden infolge dessen vom Markt verdrängt.

Autobahnraststätte

Deutsche Autobahnraststätten unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von den amerikanischen Motels. Sie verfügen meistens über eine Tankstelle, was in den USA wiederum meistens nicht der Fall ist. Hingegen handelt es sich seltener um eine Einrichtung mit separaten Zimmern und Schlafmöglichkeiten. Autobahnraststätten dienen eher der kurzfristigen Erholung. Sie können weiterhin über Waschräume, Restaurants, kleine Shops und Kinderspielplätze. Sie sind unmittelbar an eine Autobahn angeschlossen.
Die ersten Autobahnraststätten wurden Mitte der 1930er Jahre gebaut. Die Räumlichkeiten boten nur wenigen Reisenden Platz und hatten zuerst auch keine Küchen. Als erste große Autobahnraststätte gilt das „Rasthaus am Chiemsee“. 1951 wurde die „Gesellschaft für Nebenbetriebe der Bundesautobahnen mbH“ (GfN), die fortan sich um den Bau und die Verwaltung neuer Raststätten kümmerte.
Die ersten Anlagen mit Schlafmöglichkeiten eröffneten 1957.
1994 wurde die GfN in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und erhielt den Namen „Tank & Rast“, die aktuell etwa 90% des Marktes kontrolliert. Die Gesellschaft betreibt circa 50 Autobahnhotels. Es gibt Standorte, die sich mit WLAN-Hotspots, Tagungstechnik, Übernachtungsmöglichkeiten und weiteren rund um die Uhr Services als Tagungsort anbieten.

Autohof

Autohöfe werden in ähnlicher Weise gebaut und betrieben wie Autobahnraststätten. Der wichtigste Unterschied ist, dass Autohöfe sich nur in der Nähe von Autobahnen befinden und keine direkte Anbindung haben. In sonstiger Hinsicht können sich auf einem Autohof neben der Tankstelle auch Restaurants, Shops, Hotels, Kinderspielplätze und andere Einrichtungen befinden. Autohöfe wurden gebaut, da Autobahnraststätten der steigenden Anzahl der Lkw-Fahrer nicht mehr gerecht wurden.

Links

Tank & Rast

Siehe auch

Trampen