Trampen

Aus PASSAGIERRECHTE
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Trampen (auch englisch hitchhiking, thumbing oder hitching) ist eine Reiseart, bei der man meist fremde Menschen um eine Mitnahme mit ihrem Fahrzeug bittet. Die Reise umfasst oft mehrere Fahrten. Meistens, aber nicht immer, wird für die Fahrt keine Bezahlung verlangt. Das übliche Zeichen dafür, dass man mitgenommen werden möchte, ist ausgestreckter Arm, der in Richtung Straße zeigt mit nach oben gerichtetem Daumen. Dieses Zeichen wird in Nordamerika, West- und Zentraleuropa verwendet. In anderen Teilen der Welt wird auch eine Geste mit dem ausgestreckten Zeigefinger verwendet.
Das Wort kommt aus der englischen Sprache. To tramp bedeutet zu deutsch umherziehen, sich herumtreiben.

Beschreibung

Das Trampen ist in Deutschland bereits seit 1920er Jahren bekannt und beliebt. In den 60er und 70er Jahren fand diese Form des Reisens unter Anhängern der Hippie-Bewegung besonders Anerkennung. Die extreme Kostengünstigkeit und ein Abenteuer-Gefühl waren dabei die wichtigsten Faktoren. In den Folgejahren nahm die Zahl der Trampenden immer weiter ab. Zum einen hängt das damit zusammen, dass andere Fortbewegungsmittel erschwinglicher wurden. Zum anderen ist die Abenteuerlust der Gesellschaft etwas zurückgegangen, vor allem auch, weil andere Reisemittel billiger wurden und man den gewünschten Urlaubsort schneller und meist ohne Verzicht auf verhältnismäßigen Komfort und Zeitverlust erreichen kann. In Deutschland trampen die meisten heute aus Spaß und Abenteuerlust.
Aus Sicht des Umweltschutzes ist Trampen eine der besten Alternativen, da dabei weniger Abgase entstehen, als wenn jeder einzeln ein Fahrzeug fährt. Durch das zusätzliche Gewicht werden nicht wesentlich mehr schädliche Emissionen produziert.

Sicherheit

Entgegen der geläufigen Auffassung – Tramper setzen sich besonderer Gefahr aus, wenn sie zu völlig fremden Personen in das Auto steigen, oder Fahrer, wenn sie unbekannte Menschen ins Auto setzen, gibt es Studien, die belegen, dass das Risiko sich nicht außerhalb des alltäglichen Maßes bewegt. Zwar sind auch Zwischenfälle in diesem Bereich sehr schwer statistisch zu erfassen, es gibt jedoch Studien, die bezeugen, dass das Trampen nicht gefährlicher ist, als andere Fortbewegungsmittel bzw. vergleichbare Situationen. Als Tramper muss man sich lediglich darauf einstellen, dass es auch unangenehme und unangemessene Kommentare von den Fahrern oder Diskussionen geben kann, körperliche Übergriffe sind jedoch äußerst selten. Erfahrene Tramper empfehlen es in diesem Zusammenhang, immer freundlich zu bleiben und sich nicht auf provokative Themen einzulassen. Um mehr Sicherheit zu haben, kann man auch Fahrer an den öffentlichen Rastplätzen ansprechen, um in einem kurzen Gespräch sich einen ersten Eindruck bilden zu können. Dieselben Empfehlungen gelten auch für Fahrer, die Tramper mitnehmen.

Rechtliche Situation

Es gibt keine spezielle Regelungen, die das Trampen explizit verbieten würden, sodass es legal ist. Es gibt aber allgemeinere gesetzliche Rahmenbedingungen, die dabei beachtet werden müssen. So darf man zum Beispiel Autobahnen nicht betreten und muss sich auch sonst an die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung halten, weil Tramper als Fußgänger betrachtet werden. Sollte ein Unfall passieren, so haften Tramper in der Regel nicht. Weiterhin ist das Wildcampen bzw. Zelten außerhalb von gekennzeichneten Campingplätzen verboten. In diesem Zusammenhang ist es empfehlenswert, sich eine Strategie zu überlegen, falls man vor Sonnenuntergang nicht an sein Ziel kommt.

Bahntrampen

Beim Bahntrampen geht es darum, dass man sich auf eine Bahnfahrt mit dem Ticket einer anderen Person mitnehmen lässt. Bei vielen Verkehrsverbänden existieren Tarife, bei denen man entweder kostenlos zu bestimmten Zeiten oder an bestimmten Tagen weitere Personen mitnehmen darf. Solche Tarife sind meistens für Abo-Fahrkarten verfügbar. Kostenlose Mitnahme einer weiteren Person ist dann in der Regel am Wochenende, Feiertagen oder zu bestimmten Tageszeiten erlaubt. Die Erlaubnis erstreckt sich dann nicht nur auf die Bahn, sondern auch auf andere öffentlichen Verkehrsmitteln, die mit diesem Ticket genommen werden können. Weiterhin gibt es günstige Gruppenfahrscheine, bei denen gegen einen relativ geringen Aufpreis eine weitere Person mitfahren darf. Die Suche nach einer solchen kostenlosen Fahrt dürfte sich schwieriger gestalten, als das klassische Trampen, denn man muss sehr viele Menschen ansprechen, bevor man eine Gelegenheit findet.

Links

anhalterfreunde.de – Informationen und Tipps rund um das Trampen

Siehe auch

Soziale Reisenetzwerke
Camping