Gesundheitsrisiken beim Fliegen

Aus PASSAGIERRECHTE
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Eine Reise mit dem Flugzeug anzutreten, kann das Auftreten verschiedener gesundheitlicher Probleme begünstigen.

Erhöhte Ansteckungsgefahr am Flughafen und im Flugzeug

Krankheitskeime am Flughafen

Wer sich dafür entscheidet, die Check-in-Automaten am Flughafen zu benutzen, setzt sich einem höheren Ansteckungsrisiko aus, als beim Check-in am Schalter.

Krankheitserreger im Flugzeug

Folgende Bereiche im Flugzeug bergen durch ein erhöhtes Keimvorkommen ein größeres Gesundheitsrisiko:

  • Der Klapptisch am Vordersitz (oder in ihrer Armlehne): Die Tische werden oftmals nur 1x pro Woche gereinigt.
  • Die Armlehnen der Sitzplätze: Dort überleben die Bakterien doppelt so lange, wie auf den glatten Oberflächen der Klapptische oder dem Toilettenspülknopf.
  • Die Sitzplatzlehnen im Gang: Fast alle Passagiere halten sich an den Ecken der Sitzlehnen fest, während sie durch das Flugzeug voranschreiten.
  • Der Toilettenspülknopf und -sitz.
  • Die Wasserhähne auf der Flugzeugtoilette.
  • Türgriff und Riegel der Toilettentür.
  • Die Vordersitztasche inklusive Faltblatt mit Sicherheitsanweisungen, Bordmagazin, Spucktüten.
  • Kissen und Decken: Diese sind nicht immer frisch gewaschen, vor allem, wenn das Flugzeug mehrere Strecken am Tag zurücklegt.
  • Das Trinkwasser aus den Flugzeugtanks: Es kann zu Verunreinigungen des Trinkwassers an Bord des Flugzeuges kommen.
  • Der Verschluss des Sitzgurtes.
  • Die Öffnungsvorrichtung der Notausstiege.

Tipps für den Schutz vor Keimen

Folgende Tipps helfen Ihnen, das Gesundheitsrisiko auf der nächsten Flugreise zu verringern:

  • Haben Sie Desinfektionsspray und -Tüchern parat. Desinfizieren Sie vor der Benutzung ihr Umfeld wie das Klapptischchen, die Armlehne, das In-flight entertainment und den Sitzgurt-Verschluss.
  • Vermeiden Sie bei Gelegenheit das unnötige Berühren der ansteckenden Bereiche, vor allem, wenn Sie kein Desinfektionsmittel dabei haben.
  • Desinfizieren Sie Ihre Hände regelmäßig. Fassen Sie sich in der Zwischenzeit nicht ins Gesicht.
  • Benutzen Sie ein frisches Toilettenpapier zum Betätigen des Toilettenspülknopfes und der Wasserhähne, sowie zum Türöffnen.
  • Vermeiden Sie das Berühren des Toilettensitzes mit der bloßen Hand. Nutzen Sie Toilettenpapier zum Abdecken oder Desinfektionsspray.
  • Bringen Sie sich ein eigenes Kissen und Tuch zum Zudecken mit.
  • Vermeiden Sie das Trinkwasser, das nicht aus einer verschlossenen Flasche stammt.

Flatulenzen während des Fliegens

Durch den Druckunterschied beim Fliegen dehnen sich Gase aus und es kommt vermehrt zu Blähungen. Durch den geringeren Luftdruck ändern sich die Verhältnisse, so dass die Darmgase sich zusätzlich ausdehnen und der Mangel an Bewegung fördert ebenso die Luftansammlung. Ärzte raten, auftretende Blähungen keinesfalls zu unterdrücken, da die ansonsten zu gesundheitsschädliche Folgen (Sodbrenne, Druck auf den Lungen, Völlegefühl, Herz-Kreislaufprobleme) führen kann.

Tipps zur Verhinderung von Peinlichkeiten

Verwendung von Aktivkohle

Aktivkohle, die in den Sitzen oder gar in der Unterwäsche der Passagiere integriert werden können, sorgen für die Neutralisierung der unschönen Gerüche.

Medikamente zur Auflösung der Gase

Bestimmte Kautabletten (wie zum Beispiel "Lefax", "Sab simplex") unterstützen die Auflösung der Gase im Magen-Darm-Trakt.

Lederhosen als Geheimtipp

Das Leder versiegelt die unangenehmen Gerüche und lässt sie erst frei, wenn man die Hose (beispielsweise auf der Toilette) öffnet oder sich etwas bewegt. Im letzteren Fall werden die Gerüche verteilt und von den mitreisenden Fluggästen nicht so extrem wahrgenommen.

Vorbeugung von Flatulenzen

  • Eine gute und achtsame Ernährung hilft, Flatulenzen vorzubeugen. Vermeiden Sie blähende Lebensmittel, wie Zwiebeln, Kohlgemüse und Hülsenfrüchte, vor einer Flugreise. Auch auf Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke sollte verzichtet werden. Passagiere mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten sollten besonders achtsam mit der Ernährung sein, denn bei ihnen besteht ein erhöhtes Risiko, unter Blähungen zu leiden.
  • Bequeme Kleidung verhindert, dass der Bauch zusätzlich eingeengt wird.
  • Ausreichend Bewegung vor, während und nach dem Flug regt die Darmtätigkeit an. Schon allein das regelmäßige Aufsuchen der Flugzeugtoilette zählt dazu.

Verunreinigte Frischluft im Flugzeug

Die Frischluft wird in den meisten Flugzeugen von außen über die Triebwerke in die Kabinen geleitet. Durch die Kompression der dünnen Außenluft können die Fluggäste die Luft ohne Probleme einatmen. Die verbrauchte Luft zirkuliert permanent und wird zieht von oben nach unten, weshalb einige Passagiere an Bord dauerhaft kalte Füße haben. Bevor die Außenluft in die Kabine gelangt, wird sie mehrfach gereinigt. Jedoch kommt es in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder zu verunreinigter Frischluft, da gefährliche Dämpfe durch die Triebwerke in das Flugzeug gelangen können. Dabei können gesundheitliche Schäden verursacht werden, die als Aerotoxisches Syndrom bezeichnet werden.

Verunreinigtes Trinkwasser im Flugzeug

Das Trinkwasser an Bord der Flugzeuge wird stets untersucht. Trotzdem kommt es hin und wieder zur Verunreinigung des Trinkwassers durch Bakterien oder Chemikalien, die zum Abtöten dieser Bakterien eingesetzt werden. Untersuchungen aus dem Jahr 2012 zeigen, dass etwas jedes achte Flugzeug verunreinigtes Wasser an Bord aufwies. Das Trinkwasser in Flugzeugen deutscher Fluggesellschaften wird regelmäßig überprüft.

Jetlag nach dem Fliegen

Jetlag (engl.) bezeichnet negative physische Erscheinungen, die durch die Zeitverschiebung nach einer längeren Reise auftreten können. Jetlag ist eine anerkannte Schlafstörung, deren Ursachen darin liegen, dass der menschliche Organismus auf eine bestimmte Zeitzone eingestellt ist. Bei einer Fernreise werden in der Regel mehrere Zeitzonen überschritten und der natürliche Mechanismus kann somit aus dem Gleichgewicht geraten.


Siehe auch