Team-Management in der Luftfahrt

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Team-Management oder Team Resource Management (TRM) wird definiert als Strategien für die optimale Nutzung aller verfügbaren Ressourcen – Information, Ausrüstung und Menschen – um die Sicherheit und Effizienz der Flugverkehrsdienste zu optimieren.

Schon in den frühen 90er Jahren war ein korrespondierendes Konzept des Crew Resource Management in der Organisation vieler Luftfahrzeugbetreiber vorhanden. Es gab auch gute Beweise dafür, dass diese Programme sich reduktiv auf die Anzahl von Unfällen und Zwischenfällen ausgewirkt haben. TRM wurde als eine Möglichkeit erkannt, den Prinzipien des CRM zu folgen. CRM zusammen mit dem Management der Wartungsressourcen (MRM) ist heute im breiteren Kontext des Sicherheits-Managements als eine Maßnahme, den Betrieb von Luftfahrzeugen gegen häufige Ursachen von Systemausfällen schützt, eingeschlossen.

Dem TRM liegt die Erkenntnis zugrunde, dass viele Betriebsstörungen auf das menschliche Versagen und mangelnde Zusammenarbeit schließen lassen. Eine Initiative von EUROCONTROL führte zur Gründung eines der ersten Schulungsprogramme im Team Resource Management. Dieser Prototyp beinhaltet separate Module in Teamarbeit, Teamrollen, Kommunikation, Situationsbewusstsein, Entscheidungsfindung und Stress. Später wurden zwei weitere Module hinzugefügt, um den Umgang mit Fehlern, Verstößen und Auswirkungen der Automatisierung zu lernen.

Effektives Team Resource Management im Flugverkehrsmanagement erfordert die optimale Nutzung aller zur Verfügung stehenden Ressourcen zur Unterstützung eines sicheren und effizienten Betriebes, wodurch sowohl die Häufigkeit der Fehler als auch deren Konsequenzen vermindert werden können. Ein Schwerpunkt des TRM ist die Funktionsweise der Teams in der Flugsicherung. Die Teamkoordination wird durch das Verständnis für zwischenmenschliches Verhalten und menschliche Fähigkeiten und Leistungsgrenzen verbessert, da sie die Betriebssicherheit beeinträchtigen können.

Die Vorteile des TRM sind:

  • Weniger Zwischenfälle im Zusammenhang mit Teamarbeit
  • Erhöhte Arbeitseffizienz
  • Bessere Nutzung der Personalressourcen
  • Bessere Kontinuität und Stabilität der Teamarbeit
  • Verständnis der Arbeit als Teil eines großen und leistungsstarken Teams
  • Höhere Arbeitszufriedenheit

Richtlinien von EUROCONTROL

Geografie, Kultur und Größe haben einen direkten Einfluss auf die Philosophie und das Verhalten einer Organisation. Eine Praxis, die innerhalb eines Unternehmens erfolgreich ist, kann innerhalb eines anderen Unternehmens negative Ergebnisse haben, wenn beide unterschiedliches Geschäftskontext haben. TRM ist nicht als Ersatz für herkömmliche Ausbildung gedacht, sondern sollte sie ergänzen. TRM ist ein Mittel zur Verbesserung persönlicher Fähigkeiten und Professionalität, indem Gefahren, Fehler und unerwünschte Zustände identifiziert und Lösungen gefunden werden.

Management

Die Rolle des Managements in gemeinsamen Initiativen wie TRM ist sehr groß. Es ist wichtig, dass Team Resource Management nicht als eine kosmetische Maßnahme betrachtet wird, sondern als ein integratives Teil in der Ausbildungsstruktur des Unternehmens. Damit die Sicherheitskultur erfolgreich wird, muss an der Spitze der Organisation angefangen werden. Im Gegenzug muss auch Team Resource Management als Initiative von den höheren Führungsebenen ausgehen. Ein Maßnahmenpaket sollte zusammen mit der Geschäftsleitung vorbereitet werden, damit TRM rechtzeitig und wirksam umgesetzt wird. Das Paket kann beinhalten:

  • Die Beschreibung des TRM-Prozesses
  • Aufgabenstellung
  • Verfahren
  • Wichtige Kennzahlen
  • Feedback-Möglichkeit von Teilnehmern und Prozessbegleiter
  • Qualitätssicherungsprozess.

Verantwortung

TRM-Nutzer, Internationale Zivilluftfahrt-Organisation und EUROCONTROL haben erkannt, dass TRM ein erfolgreiches Konzept für Flugnavigationsdienstleister ist, um Sicherheitsprobleme in der Flugverkehrsmanagement-Umgebung zu identifizieren und zu beheben.

Die Implementierung des TRM teilt sich in drei Kategorien:

  • Flugnavigationsdienstleister, die TRM komplett integriert haben
  • Flugnavigationsdienstleister, die TRM zwar implementiert haben, haben aber nicht ausreichend Mittel für notwendige Sitzungen und Analysen
  • Unternehmen, die kein vergleichbares Programm haben

In den meisten Fällen ist das Management für die Durchführung von TRM verantwortlich. In einigen Flugsicherungsorganisationen wird diese Verantwortung geteilt, meistens mit der Personalabteilung. In seltenen Fällen trägt die Verantwortung dafür im Unternehmen die Sicherheitsabteilung oder Geschäftsleitung.

Für große Flugnavigationsdienstleister macht es Sinn, die an TRM beteiligten Mitarbeiter in Kernteams und Beobachter aufzuteilen. Das Kernteam, das die Grundidee des TRM umsetzen wird, kann aus Führungskräften und HR-Mitarbeitern bestehen. Die Beobachter sind Betriebspersonal, das TRM-Sitzungen durchführt. Dieser Ansatz fördert eine nachhaltige Entwicklung des Team Resource Managements innerhalb der Flugsicherungsorganisation, flexible Einbindung der Mitarbeiter und die Wirtschaftlichkeit.

Aktive Förderung

Aktive Unterstützung durch Führungskräfte und sorgfältig vorbereitete Informationskampagne üben entscheidenden Einfluss auf die Haltung gegenüber den TRM-Konzepten aus. Die notwendige Überzeugung soll durch aktive Werbung und Förderung erreicht werden.

Artikeln in Firmenzeitungen oder Fachzeitschriften haben sich als gute Werbemethoden erwiesen. Zusätzlich wurde mit Postern und Präsentationen für Team Resource Management geworben. Aktuell wurden folgende Werbemittel eingesetzt:

  • Eine TRM-Website
  • Eine einzigartige TRM-Marke
  • Ein einzigartiges TRM-Logo
  • Ein System der finanziellen und nicht-finanziellen Motivation für Moderatoren.

Nationale Arbeitsgruppen

Die nationalen Arbeitsgruppen haben die Rolle lokaler Lenkungsausschüsse und setzen sich idealerweise aus einem technischen Direktor, Ausbildungsleiter und Mitarbeiter sicherheitskritischer Bereiche, zum Beispiel Fluglotsen. Ein aktives Interesse an menschlichen Faktoren und Team Resource Management wird vorausgesetzt.
Nationale Arbeitsgruppen haben folgende Aufgaben:

  • Nationaler und lokaler Stützpunkt
  • Lokale Einführung von TRM und Erstellung des Einführungsmaterials
  • Entscheidungen über lokale Einführungsmethoden
  • Rekrutierung und Auswahl von TRM-Vermittlern
  • Auswahl der Teilnehmer
  • Organisation der Ausbildung der Vermittler
  • Anpassung der TRM-Kurse
  • Erkennung kultureller Themen
  • Organisation eines Kurses für Piloten
  • Auswertung des Kurses und Verwaltung eventueller Änderungen
  • Besprechung der Fortschritte

Fallstudien

Team Resource Management soll mittels Methodik nahe gebracht werden, die es allen Teilnehmern ermöglicht, selbst in einer praktischen Art und Weise zu lernen und nicht durch traditionelle Methoden. Erfahrungen aus verschiedenen Staaten haben gezeigt, dass Einbeziehung lokaler Vorkommnisse intensivere Gespräche erzeugt und für stärkeren Lerneffekt gesorgt hat.

TRM in traditioneller Weise zu unterrichten wäre gegensätzlich zum Wesen des Konzepts. Vorlesungen anzuhören bietet wenig Interaktion oder Beteiligung der Besucher. Der Kern des Team Resource Managements ist Eigenverantwortung und Engagement zusammen mit einem offenen Blick auf sich selbst und andere.

Förderung und Vermittlung

Auf der Ebene des Individuums fokussiert sich TRM auf der persönlichen Leistung, Charakteristiken und Überzeugungen. Folglich kann TRM in traditioneller Weise mit Schulraum und Lehrer unterrichtet werden. Offene Gruppensitzungen sind daher besser geeignet. Die Förderung bzw. Vermittlung besteht daher hauptsächlich darin, den Beteiligten in der Gruppenarbeit zu helfen.

Die Rolle des Vermittlers oder des Moderators besteht darin, die Gruppenarbeit zu erleichtern, weil er oder sie den eigentlichen Prozess der Sitzung von ihrem Inhalt trennt und lenkt, während Inhaltsexperten die Richtung des Gesprächs vorgibt. Daher arbeitet der Moderator mit der Gruppe und hilft, günstige und unerwünschte Szenarien zu analysieren, mehrere Lösungen für ein Problem auszuarbeiten.

TRM-Sitzungen werden von einem Moderator mit Erfahrung in Flugsicherung durchgeführt, welcher darin geschult ist, die Kollegen bei der Entwicklung von eigenen Lösungen und Ideen zu unterstützen. Die Kompetenzen eines Moderators sollen sein:

  • Unterstützung der Kreativität und Beteiligung
  • Die Gruppe ehren und ihre Kenntnisse bekräftigen können
  • Neutralität bewahren
  • Dynamik in der Gruppe erkennen
  • Sich der jeweiligen Lage anpassen
  • Themen für die Diskussion vorgeben.

TRM-Sitzungen

Sicherheitsrelevante Einstellungen und Verhaltensweisen werden kontinuierlich angeeignet, sodass TRM-Sitzungen den Teilnehmern helfen, selbst zu lernen, anstatt etwas in klassischer Weise beigebracht zu bekommen. Folgende Anforderungen werden an die Sitzungen gestellt:

  • TRM-Sitzungen sollen von mindestens zwei Personen geplant werden
  • Mehrere erfahrene Moderatoren sollen eine Mischung von Diskussionen und Übungen planen.
  • Die effektivsten Übungen sind kurz. Die Erfahrung zeigt, dass 20 Minuten ausreichend sind, um einen Effekt zu erzielen. Nach jeder Übung sollen Moderatoren Gelegenheit für Diskussion bieten.
  • Um die Wirksamkeit des Programms zu erhöhen, ist es sinnvoll, nicht nur die Basismodule abzuarbeiten, sondern die Module auch zu individualisieren.
  • Das Stress-Modul soll von einem Psychologen ausgetragen werden.

Crew Resource Management

Unter Crew Resource Management (CRM) versteht man im weiteren Sinne die effektive Nutzung aller für die Flight Crew verfügbaren Mittel, um einen sicheren und effizienten Betrieb zu gewährleisten sowie Fehler und Stress zu vermeiden.
CRM wurde als Reaktion auf neue Erkenntnisse über die Ursachen von Flugunfällen entwickelt, welche mit der Einführung von Flugschreiber und Stimmrekorder im Cockpit gewonnen werden konnten. Die aus diesen Geräten gesammelte Information ließ darauf schließen, dass viele Unfälle nicht die Folge technischer Störungen, mangelndem technischen Wissen oder Können ist. Vielmehr spielte die Unfähigkeit der Crew, die Situation, in welcher sie sich befanden, richtig einzuschätzen. Zum Beispiel, könnte unzureichende Kommunikation zwischen den Besatzungsmitgliedern und anderen Parteien zu einem Verlust von Situationsbewusstsein, einer Panne in der Teamarbeit im Flugzeug, und letztlich zu einer Fehlentscheidung oder einer Reihe von Entscheidungen, die in einer schweren Störung oder einen tödlichen Unfall zur Folge haben, führen.

Die Anwendung des dynamischen Flugsimulators als ermöglichte es, dass viele neue Theorien über die Unfallursachen unter experimentellen Bedingungen untersucht werden konnten. Die meisten Fluggesellschaften haben auf Basis dieser Ergebnisse neue Trainings und Schulungen für ihre Mitarbeiter eingeführt. Nach einer Versuchs- und Entwicklungsphase wurden die neuen Techniken als Crew Resource Management bekannt. Crew Resource Management im engeren Sinne ist also eine Reihe von Trainings- und Schulungsmaßnahmen, die dort eingesetzt werden, wo menschliche Fehler verheerende Auswirkungen haben können. Die Bedeutung des CRM-Konzepts und der Nutzen der Ausbildung in Bezug auf sicheren und effizienten Flugbetrieb sind heute weltweit anerkannt.

Den Anlass für die Entwicklung des CRM gab die Flugzeugkatastrophe von Teneriffa von 1977, wo zwei Boeing 747-Flugzeuge auf dem Rollfeld kollidiert sind und 577 Menschen töteten. Die erste Fluggesellschaft, die ein CRM-Training mit der Cockpit-Besatzung durchführte, war die United Airlines im Jahr 1981. Bis zu den 90er Jahren war sie zum weltweiten Standard geworden.
United Airlines trainierten zusätzlich ihre Flugbegleiter, CRM in Verbindung mit Piloten zu verwenden, um eine weitere Ebene der verbesserten Kommunikation und Teamarbeit zu schaffen. Studien haben gezeigt, dass Kommunikationsbarrieren und reduziert und Probleme besser gelöst werden können, wenn beide Arbeitsgruppen CRM verwenden. CRM Trainingskonzepte wurden für die Anwendung auf eine breite Palette von Aktivitäten modifiziert, wo Menschen gefährliche und zeitkritische Entscheidungen treffen müssen. Diese Bereiche umfassen neben Flugsicherung auch nicht luftfahrtrelevante Branchen wie Schiffsabfertigung, Feuerwehr und medizinische Operationssäle.

CRM umfasst ein breites Spektrum an Wissen und Fähigkeiten einschließlich Kommunikation, Verlust des Situationsbewusstseins, Problemlösung, Entscheidungsfindung und Teamarbeit und der Teilgebiete dieser Disziplinen.

CRM befasst sich weniger mit den technischen Kenntnissen und Fähigkeit, die zum Bedienen und Fliegen eines Flugzeuges erforderlich sind, sondern viel mehr mit benötigten kognitiven und zwischenmenschlichen Fähigkeiten, um einen Flug innerhalb eines organisierten Luftverkehrssystems durchzuführen. In diesem Kontext werden die kognitiven Fähigkeiten als mentale Prozesse definiert, welche zum Erlangen und Aufrechterhalten des Situationsbewusstseins, Problemlösung und Entscheidungsfindung gebraucht werden. Zwischenmenschliche Fähigkeiten beziehen sich auf Kommunikation und individuelles Verhalten innerhalb eines Teams. In der Luftfahrt, wie in anderen Lebensbereichen, überschneiden sich diese Kompetenzbereiche oft miteinander und mit der technischen Befähigung. Darüber hinaus werden sie nicht auf mehrere Besatzungsmitglieder beschränkt, sondern betreffen auch den Einzelpiloten-Betrieb, bei dem der Pilot unumgänglich eine Schnittstelle mit anderen Flugzeugen und verschiedenen Bodenstellen haben muss.

Fähigkeiten im CRM

Das primäre Ziel des CRM ist Verbesserung von Situationsbewusstsein, Selbsterfahrung, Durchsetzungsvermögen, Führungsqualitäten, Entscheidungsfindung, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Situations- und Aufgabenanalyse, und Kommunikation. CRM zielt insbesondere darauf ab, eine Umgangskultur zu fördern, wo respektvolle Infragestellung der Autoritäten befürwortet wird. Die Diskrepanz zwischen dem, was passiert und was passieren soll, ist der erste Hinweis auf einen auftretenden Fehler. Das ist ein heikles Thema für viele Unternehmen, insbesondere die mit traditionellen Hierarchien. Vorgesetzte und Untergebene müssen geeignete Kommunikationstechniken erlernen, damit verstehen, dass Infragestellung der Autorität nicht bedrohlich sein muss. Untergebene müssen einen richtigen Weg lernen, Aufgaben zu hinterfragen.

Aufnahmen der Stimmenrecorder im Cockpit von verschiedenen Flugzeugkatastrophen haben offenbart, dass Co-Piloten und Flugingenieure versucht haben, den Flugkapitän auf indirekte und ineffiziente Art und Weise auf kritische Informationen aufmerksam zu machen. Bis der Flugkapitän verstanden hat, was gesagt wurde, war es bereits zu spät, um die Katastrophe abzuwenden. Der CRM-Experte Todd Bishop entwickelte ein fünfstufiges Erklärungs- und Durchsetzungsmodell:

  • Das Eröffnen des Gesprächs – den Gesprächspartner mit dem Namen oder Titel ansprechen.
  • Das Bedenken äußern – die eigene Analyse der Situation auf eine direkte und unmissverständliche Art und Weise, aber ohne Emotionen, wiedergeben.
  • Das Problem nach der eigenen Sichtweise schildern – zum Beispiel „Wir haben Treibstoff nur für 40 Minuten übrig“.
  • Eine Lösung vorschlagen – zum Beispiel „Wir sollten zu einem anderen Flughafen umleiten und tanken“.
  • Die Zustimmung einholen – zum Beispiel mit der Frage „Sollen wir das so machen?“.

Obwohl diese Schritte einfach klingen, sind sie manchmal schwierig zu gehen, da sie wesentliche Änderung der persönlichen Gewohnheiten, zwischenmenschlicher Dynamik und Organisationskultur erfordern können.

Single-Pilot Resource Management

Single-Pilot Resource Management (SRM) ist eine Adaptation des CRM, bei der der Betrieb mit einem einzelnen Piloten im Fokus steht. Der Zweck des SRM ist es, die Anzahl der Flugunfälle durch menschliches Versagen zu verringern, indem Piloten über ihre eigene menschliche Leistungsgrenze aufgeklärt werden. Die Initiative für diese Ausbildung begann 2005, wenn die nationale Geschäftsflug-Vereinigung der USA Richtlinien für Single-Pilotbetrieb von Superleicht-Jets veröffentlicht hatte. Die Anwendung des SRM beschränkt sich jedoch nicht ausschließlich auf Piloten dieser Flugzeuge. Die Ausbildung gilt für alle Flüge mit nur einem Piloten in der allgemeinen Luftfahrt.

Obwohl die allgemeine Luftfahrt als die geringere Komponente der Luftfahrtindustrie angesehen wird, ist diese Wahrnehmung falsch. In den USA macht die allgemeine Luftfahrt 96% der Flugzeuge, 60% der Flugstunden und 94% der fatalen Flugunfälle aus.

Der Inhalt der SRM-Schulung ist ähnlich dem der CRM-Ausbildung, mit der Ausnahme, dass der Rest der Crew ausgeschlossen wird und keine Kommunikationsschulung innerhalb des Teams notwendig ist. Die Themen sind zum Beispiel Situationsbewusstsein, Workload-Management, Automatisierungs-Management und luftfahrtbezogene Entscheidungsfindung.

Es ist schwierig, den Piloten der allgemeinen Luftfahrt diese Ausbildung nahe zu bringen, da sie im Gegensatz zu Piloten der kommerziellen Luftfahrt sehr dezentralisiert arbeiten.

Maintenance Resource Management

MRM ist eine Variante des CRM für Wartungspersonal. Wie CRM, legt die MRM-Ausbildung den Schwerpunkt auf Reduzierung des menschlichen Versagens, indem Lageerkennung, Kommunikation, Problemlösung, Entscheidungsfindung und Zusammenarbeit im Team verbessert werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen, koerzitiven und streng vertikal hierarchischen Programmen, befürwortet MRM einen dezentralisierten Ansatz, bei dem das Individuum und die Sicherheit im Mittelpunkt stehen. MRM ermutigt Teams dazu, betriebliche Risiken und Sicherheitsinformationen direkt, informell und unabhängig von den Dienstgraden der Gesprächspartner anzugehen. Auf diese Weise wird die Reaktion schneller und Krisen können besser verhindert werden.

Eine Variation des Trainings, ob sie MRM genannt wird oder nicht, ist heute Standard bei vielen kommerziellen Fluggesellschaften, Flugzeugherstellern und luftfahrtnahen Organisationen. Mehrere kommerzielle Unternehmen sowie internationale Flugsicherheitsbehörden haben eine CRM-ähnliche Ausbildung auf Bereiche wie Flugsicherung, Flugzeugbau und Flugzeugwartung bereits in den 90er Jahren ausgedehnt.

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Siehe auch