Flughafen Frankfurt am Main
Der Flughafen Frankfurt am Main (ICAO-Code: EDDF, IATA-Code: FRA; Eigenbezeichnung Frankfurt Airport) ist der größte deutsche Verkehrsflughafen und weltweit eines der bedeutendsten Luftfahrtdrehkreuze. Bezüglich des Passagieraufkommens war er 2016 der viertgrößte Flughafen Europas und im Vergleich der weltweiten Flughafen der dreizehntgrößte. Mit seinen rund 80.500 Beschäftigten ist er die größte lokale Arbeitsstätte in Deutschland.
Lage des Flughafens Frankfurt am Main
Das Gelände des Frankfurter Flughafens befindet sich ca. 12 Kilometer südwestlich der Frankfurter Innenstadt und liegt in dem eigenständigen Stadtteil Frankfurt-Flughafen (ca. 200 Einwohner und etwa 20 qkm Fläche).
Infrastruktur
Auto und Bus
In unmittelbarer Nähe des Flughafens treffen die Autobahnen A3 und A5 aufeinander und bilden einen der meistbefahrenen Straßenknoten in Europa. Der Flughafen ist an den öffentlichen Busverkehr der örtlichen und regionalen Verkehrsbetriebe angebunden. Fernbusverbindungen bestehen ebenfalls und werden von Flixbus, Eurolines, IC Bus, DeinBus.de und Flibco durchgeführt.
Shuttle und Taxi
Es können verschiedene Flughafentransfer-Angebote genutzt werden. Außerdem bieten viele Hotels der Umgebung eigene Transferdienste an. Weiterhin gibt es Pauschalpreis-Angebote mancher Taxi-Unternehmen.
Schienenverkehr
Über 2 Bahnhöfe ist der Flughafen Frankfurt an das Schienennetz der Deutschen Bahn angeschlossen: Der Flughafen-Regionalbahnhof befindet sich vor dem Terminal 1 (Halle B). Dort fahren Regional-Express-, Regionalbahn- und S-Bahnzüge der Linien S8 und S9. Der Flughafen-Fernbahnhof ist über eine geschlossene Brücke mit dem Terminal 1 verbunden. Dort fahren planmäßig ausschließlich Fernverkehrszüge.
Güterverkehr
In der CargoCity Süd gibt es für den Güterverkehr einen eigenen Bahnhof.
Geschichte und Entwicklung
Die Anfänge
1912 wurde der erste Flughafen am Rebstock eröffnet. Dieser war zunächst nur für Luftschiffe vorgesehen, wurde jedoch wenig später auch als Start- und Landeplatz für Flugzeuge verwendet. Weiter ausgebaut wurde der Flughafen nach dem Ersten Weltkrieg und 1924 wurde ein planmäßiger Luftverkehrsdienst eingeführt. 1934 begann der Neubau eines Flughafens im Frankfurter Stadtwald unter der Leitung der Nationalsozialisten. Im folgenden Jahr baute man südlich des Flughafengeländes die damals größte Luftschiffhalle. Der neue Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main wurde 1936 offiziell eröffnet. Das Unglück der explodierenden Hindenburg bedeutete das Ende des regelmäßigen Luftschiffverkehrs.
I. Weltkrieg und Berliner Luftbrücke
Nach Kriegsbeginn 1939 wurde der Flughafen der Luftwaffe untergestellt. Ab 1944 wurden die Flughafenanlagen zerbombt. Ein Jahr später besetzten US-amerikanische Truppen den Flughafen und richteten das Flugfeld provisorisch her, um es wieder in Betrieb nehmen zu können. Nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Streitkräfte 1945 wurde eine betonierte Start- und Landebahn gebaut und genutzt. 1948 begann nach politischen Differenzen zwischen der Sowjetunion und den Alliierten die Berliner Luftbrücke, um die Berliner Bevölkerung aus der Luft zu versorgen. Die Frankfurter Rhein-Main-Airbase war eine der Hauptbasen der alliierten Flugzeuge. Die stetige Belastung der Starts und Landungen für die Berliner Luftbrücke hat sich stark auf die erste Bahn ausgewirkt. Somit wurde begonnen, eine Parallelbahn zu bauen, welche 1949 in Betrieb ging. Gleichzeitig übernahm die VAG (Verkehrsaktiengesellschaft Rhein-Main) die Abwicklung des Vorfelddienstes und die zivilen organisatorischen Aufgaben am Boden.
Aufschwung des zivilen Luftverkehrs
Im Jahre 1950 wehte zum ersten Mal die Bundesflagge über dem Flughafengebäude. Auch wurde der Flughafen wieder von einigen Fluggesellschaften angeflogen und die Restriktionsaufhebung für deutsche Passagiere sorgte für eine rapide Steigerung des zivilen Luftverkehrs. Diese begünstigte verschiedene Ausbauarbeiten und die Planung eines neuen Terminals. 1957 wurde beschlossen, den Frankfurter Flughafen zum ersten deutschen Düsenverkehrsflughafen auszubauen. Mit der drastischen Zunahme der Flugbewegungen wuchsen zum einen die Ausbaumaßnahmen, aber auch der Unmut der Flughafenanwohner über den stetig steigenden Lärmpegel. 1970 begann die Ära der Großraumflugzeuge und das Gebäude wurde in Fluggastbereiche A, B und C gegliedert. Mit dem Neubau wurde ein Leitsystem für Passagiere und ein neues visuelles Erscheinungsbild eingeführt. Im Jahre 1973 kam es zu etlichen Klagen gegen den Ausbau des Flughafens, welche die Gerichte fast 10 Jahre lang beschäftigten. 1981 begannen die ersten Baumaßnahmen und 3 Jahre später wurde die neue Startbahn in Betrieb genommen. Während der Bauzeit kam es vermehrt zu Demonstrationen und Protestaktionen. 1985 gab es eine Bombenexplosion in der Abflughalle B des Terminal 1. 1990 wurden Baumaßnahmen für den neuen Terminal 2 ergriffen, welcher 4 Jahre später eröffnete. Gleichzeitig wurde ein vollautomatisches Personen-Transport-System in Betrieb genommen. 1999 eröffnete der Fernbahnhof als zweiter Bahnhof am Flughafen. Im Zuge des Börsenganges im Jahre 2001 wurde der Name in Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide geändert. In den folgenden Jahren kam es zu weiteren Ausbaumaßnahmen, die eine erhebliche Rodung des Bannwaldes erforderten. 2005 wurde der Luftwaffenstützpunkt Rhein-Main Air Base geschlossen. Weitere Bauarbeiten wurden vorgenommen und die neue Landebahn konnte 2011 in Betrieb genommen werden. 2012 wurde schließlich eine Erweiterung des Terminal 1 (Flugsteig A-Plus) eröffnet.
Betreibergesellschaft
Die Betreibergesellschaft ist die Fraport AG. Sie gehört zu den Öffentlichen Unternehmen, da sie sich zur Mehrheit in staatlichem Eigentum befindet. Die Fraport AG ist auch an anderen deutschen und ausländischen Flughäfen beteiligt.
Passagier- und Verkehrszahlen
Der Flughafen Frankfut am Main ist mit Abstand der größte Flughafen Deutschlands.
- 64,5 Millionen Passagiere wurden 2017 gezählt.
- Das Frachtaufkommen liegt bei ca. 2,11 Millionen Tonnen.
Damit hat der Frankfurter Flughafen das zweitgrößte Frachtaufkommen Europas (hinter Paris Charles de Gaulle) und das zehnthöchste weltweit.
Beschreibung der Flughafenanlage
Das Start- und Landebahnsystem umfasst 4 Bahnen. Derzeit besteht der Flughafen Frankfurt aus 2 großen Terminals.
Terminal 1
Der Terminal 1 ist mit 4 Fluggastbereichen (A, B, C und Z) ausgestattet. Hier werden sämtliche Flüge der Lufthansa sowie deren Tochtergesellschaften (SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines S.A.) und Partnergesellschaften im Bund der Star Alliance abgefertigt. Auch Fluggesellschaften, die nicht in Bezug zu den vorhergenannten stehen, werden im Terminal 1 abgefertigt (z.B. Qatar Airways, Etihad Airways, LATAM Airlines, etc.). Er hat eine Kapazität von ca. 40 Millionen Passagieren pro Jahr und ist das ältere und größere der beiden Hauptterminals.
Terminal 2
Der Terminal 2 umfasst die Fluggastbereiche D und E. Hier werden Flüge der meisten Fluggesellschaften der Allianzen Oneworld und SkyTeam abgefertigt, sowie weiterer Gesellschaften (wie z.B. Emirates, Air Namibia, Ryanair, Sunexpress, etc.). Der Terminal 2 hat eine Kapazität von ca. 15 Millionen Passagieren pro Jahr.
Lufthansa-First-Class-Terminal
Fluggästen mit einer First-Class-Bordkarte von Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines sowie Vielfliegern mit dem höchsten Status steht ein eigenes Terminal zur Verfügung. Die Ausstattung geht über die herkömmlicher Lounges hinaus. Fluggäste werden mittels Chauffeurservice transportiert.
Frachtterminal
Es gibt zwei räumlich voneinander getrennte Bereiche für die distributierenden Logistik-Unternehmen. Cargo City Süd umfasst ein Frachtzentrum für Abfertigungsdienstleister und ein Speditionszentrum als zentralen Verlade- und Distributionsort. Cargo City Nord ist der Hauptsitz von Lufthansa Cargo und Frischwarentransport-Center sowie die Lounge für Tiertransporte befinden sich dort.
Die wichtigsten Fluggesellschaften am Flughafen Frankfurt
Der Frankfurter Flughafen wird von über 100 Fluggesellschaften angeflogen.
Die wichtigste Fluggesellschaft ist die
Außerdem ist der Flughafen Hauptdrehkreuz von
Singapore Airlines nutzt den Fraport als Zwischenstopp.
Auch gehört er zu den 4 International Gateways von United Airlines.
Billigfluggesellschaften weichen oft auf den Flughafen Frankfurt-Hahn aus.
Die wichtigsten Flugstrecken von Frankfurt
Die verkehrsreichsten Routen befinden sich zwischen dem Frankfurter Flughafen und folgenden Destinationen:
- Berlin-Tegel,
- Hamburg,
- London-Heathrow,
- Paris-CDG,
- Singapur,
- New York-JFK,
- Dubai und
- Bangkok-Suvarnabhumi.